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„Vienna Prevention Project“ will gesunde Lebensjahre der Bevölkerung erhöhen

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(c) Stadt Wien/Christian Jobst
Unterzeichnung des Letter of Intent zum Ausbau der Präventionsmedizin in Wien mit (v.l.) Generaldirektor Norbert Pelzer (Krankenfürsorgeanstalt der Stadt), Direktorin Elisabeth Wohlschläger-Krenn (Arbeitsmedizinisches Zentrum der KFA), Bürgermeister Michael Ludwig, Rektor Markus Müller (Medizinische Universität Wien) und Direktor Robert Winker (Sanatorium Hera der KFA)

(Wien, 09-04-2025) Die Stadt Wien und die Medizinische Universität Wien haben heute einen Letter of Intent zur künftigen Zusammenarbeit im Rahmen des „Vienna Prevention Project“ (ViPP) unterzeichnet. Diese gemeinsame Initiative zielt darauf ab, eine repräsentative Stichprobe der Wiener Bevölkerung regelmäßig zu untersuchen. Ziel des Projekts ist es, durch die gewonnenen Erkenntnisse einen Beitrag zur Steigerung gesunder Lebensjahre in der österreichischen Bevölkerung zu leisten. Gleichzeitig soll ViPP die öffentliche Gesundheit und die Prävention von Erkrankungen nachhaltig stärken – sowohl aus medizinischer als auch aus gesundheitsökonomischer Sicht.

Das „Vienna Prevention Project“ (ViPP) ist eine gemeinsame Initiative der Medizinischen Universität Wien und der Stadt Wien. Eine repräsentative Stichprobe der Wiener Bevölkerung wird dafür regelmäßig und detailliert untersucht, um ein klareres Verständnis für individuelle Unterschiede in der Entstehung verschiedener Erkrankungen und deren Zusammenhänge zu erlangen. Dabei kommen modernste Methoden der molekularen und klinischen Medizin im Sinne der Präzisionsmedizin zum Einsatz.

Das übergeordnete Ziel des ViPP ist es, die Anzahl gesunder Lebensjahre in der österreichischen Bevölkerung zu erhöhen und die öffentliche Gesundheit sowie die Krankheitsprävention sowohl aus medizinischer als auch aus gesundheitsökonomischer Sicht zu verbessern. Derzeit fehlen in Österreich ausreichende Daten, die solche Analysen ermöglichen würden.

„Ein zentrales Anliegen des ‚Vienna Prevention Projects‘ ist es, Prävention vor Reparaturmedizin zu stellen. Durch gezielte Präventionsmaßnahmen wollen wir Erkrankungen frühzeitig erkennen oder verhindern und mit neuesten präzisionsmedizinischen Therapien behandeln, auch um so eine bessere Ressourcennutzung im Gesundheitswesen zu gewährleisten“, erklärt Markus Müller, Rektor der MedUni Wien.

Mit einer durchschnittlichen gesunden Lebenserwartung von nur etwa 57 Jahren steht das derzeit auf reparative Medizin fokussierte Gesundheitssystem unter Druck. Frühpensionierungen und Krankenstände belasten die Wirtschaft und verdeutlichen den Bedarf an präventiven Interventionen und einem besseren Verständnis der wichtigsten Gesundheitsprobleme. „Die steigende Lebenserwartung und die deutliche Zunahme an alters- und Lebensstil-bedingten Erkrankungen stellen unser Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Von daher ist es wichtig, dass mit einer besseren Präventionsmedizin die Gesundheit bis ins hohe Alter erhalten bleibt“, erläutert Bürgermeister Ludwig.
Eine bessere Vorsorge für alle Menschen bringe nicht nur weniger Erkrankungen sowie höhere Genesungsraten und damit eine längere Lebenserwartung in höherer Lebensqualität, sondern entlaste auch die Gesundheits-, Pflege- und Sozialsysteme, führt Wiens Bürgermeister weiter aus. „Die Stadt Wien soll zu einem internationalen Zentrum moderner Vorsorgemedizin mit Modellcharakter werden. Ziel ist es, künftig in Präventionszentren nach dem ‚One Stop Shop‘-Prinzip niederschwellig und unkompliziert Vorsorgeuntersuchungen aus einer Hand anzubieten“, so Ludwig.

Gesundheitsversorgung verbessern – Gesundheitssystem nachhaltig entlasten
Im Rahmen des „Vienna Prevention Project“ ist geplant, mittelfristig 20.000 Personen in zwei Gruppen, eine mit intensivem Früherkennungsprogramm und eine mit Basisuntersuchungen, zu beobachten. Zum Einsatz kommen moderne diagnostische Verfahren aus verschiedenen medizinischen Fachrichtungen. Zusätzlich werden Daten zu Lebensstil, Arbeit und psychischer Gesundheit erhoben sowie biologische Proben für die Biobank gesammelt. Ziel ist es, mithilfe integrierter Datenanalysen und künstlicher Intelligenz neue Methoden zur Risikoeinschätzung und Krankheitsvorhersage zu entwickeln. Damit sollen personalisierte Präventionsstrategien ermöglicht und ein besseres Verständnis von Krankheitsverläufen geschaffen werden.

Das ViPP verfolgt die Vision, moderne Präventionszentren in Wien und langfristig österreichweit zu etablieren. Diese sollen umfassende medizinische und psychosoziale Vorsorge unter einem Dach anbieten – inklusive arbeitsmedizinischer Betreuung, Beratung und digitaler Nachsorge. Ulimatives Ziel ist es auch, die Struktur der Gesundheitsversorgung zu verbessern und das Gesundheitssystem nachhaltig zu entlasten.

Webseite „Vienna Prevention Project“: www.meduniwien.ac.at/vipp