
(Wien, 01-07-2025) Tibor Harkany, Leiter der Abteilung für Molekulare Neurowissenschaften am Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien, und Christoph Bock, Leiter des Instituts für Artificial Intelligence der MedUni Wien, wurden von der European Molecular Biology Organization EMBO zu neuen Mitgliedern gewählt. Die EMBO gilt als eine der wichtigsten Institutionen in Europa für molekularbiologische Forschung.
Tibor Harkany und Christoph Bock wurden im Rahmen der EMBO-Mitgliedswahlen 2025 aufgenommen. Die Wahl erfolgt in Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Leistungen und ihrer Beiträge zur Lebenswissenschaftlichen Forschung.
EMBO ist ein Netzwerk von über 2.100 führenden Forschenden, das sich der Förderung von Exzellenz in den Lebenswissenschaften widmet. Ziel der Organisation ist es, Forschende in allen Karrierestufen zu unterstützen, den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und ein Umfeld für exzellente Forschung in Europa zu schaffen. Mit der Mitgliedschaft erhalten Tibor Harkany und Christoph Bock die Möglichkeit, sich aktiv an der Arbeit der Organisation zu beteiligen, etwa durch die Begutachtung von Förderanträgen, die Mitwirkung in Auswahlkommissionen und Gremien sowie durch die Nominierung künftiger Mitglieder.
EMBO
Die European Molecular Biology Organization (Europäische Organisation für Molekularbiologie) ist eine angesehene, 1964 gegründete wissenschaftliche Organisation mit Sitz in Heidelberg, Deutschland. EMBO hat über 2.100 Mitglieder, die zu den führenden Forschenden in den Lebenswissenschaften zählen. Die EMBO gilt als eine der wichtigsten Institutionen in Europa für molekularbiologische Forschung und spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau eines vernetzten europäischen Forschungsraums in den Lebenswissenschaften.
Tibor Harkany
Tibor Harkany ist Professor für Molekulare Neurowissenschaften und Leiter der gleichnamigen Abteilung am Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien. Davor war er bis 2013 Professor für Neurobiologie am schwedischen Karolinska Institut und Professor für Zellbiologie an der Universität Aberdeen (2007-2013). 2009-2010 war Tibor Harkany Team Leader im „European Neuroscience Institut at Aberdeen“. Zuvor arbeitete der gebürtige Ungar als Senior Scientist und Assistenzprofessor im Karolinska Institut in Stockholm. 2002-2004 absolvierte er ein PostDoc-Studium an der Abteilung für Biochemie und Biophysik des Karolinska Instituts. 1999 erwarb Harkany seinen PhD in Medizin an der Semmelweis Universität in Budapest (HUN).
Harkany hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten wie Mitgliedschaft in der Academia Europaea (2016), 2018 Elsevier Distinguished Lecture Award, Developmental Neurotoxicology Society (US), CINP Sumitomo/Sunovion Brain Health Basic Research Award (2020), und Wagner-Jauregg-Preis der Österreichische Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie (2024). Im Jahr 2016 („Secret-Cells“) und 2020 („Foodforlife“) erhielt er Advanced Grants von der European Research Council, als auch im Jahr 2022 einen ERC Proof of Concept Grant. Seit 2024 leitet er den mit 21 Millionen Euro dotierten FWF Cluster of Excellence “Neuronal Circuits in Health and Disease ” zur Erforschung der Rolle von inhibitorischen Neuronen bei der Entstehung von Krankheiten.
Christoph Bock
Christoph Bock ist Professor für Medizinische Informatik an der Medizinischen Universität Wien und leitet dort das Institut für Artificial Intelligence am Zentrum für Medical Data Science. Der ausgebildete Informatiker und Genomforscher leitet auch eine Forschungsgruppe am CeMM (Forschungszentrum für Molekulare Medizin). Er promovierte er am Max‑Planck‑Institut für Informatik, machte anschließend Postdocs am Broad Institute of MIT & Harvard und an der Harvard University (2008–2011). Seine Arbeiten zur Bioinformatik, maschinellem Lernen und molekularbiologischen Verfahren dienen der Präzisionsmedizin. Im Jahr 2016 erhielt er einen ERC Starting Grant. Im Jahr 2020 folgte ein ERC Consolidator Grant, das Projekt befasst sich mit der epigenetischen Regulation in der CAR T-Zelltherapie.