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AKH Wien und MedUni Wien setzen bei Arthrose auf innovative TAPE-Methode

Neue Hoffnung bei chronischen Gelenkschmerzen
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(Wien, 17-10-2025) Arthrose zählt zu den häufigsten Gelenkerkrankungen und stellt ein wachsendes Gesundheitsproblem dar. Rund 1,4 Millionen Menschen in Österreich leiden an dieser chronischen Gelenkabnutzung – Tendenz steigend. Mediziner:innen rechnen damit, dass die Zahl der Arthrose-Fälle bis 2030 um etwa 30 Prozent zunehmen wird. Für viele Betroffene bedeuten die Schmerzen eine massive Beeinträchtigung im Alltag. Innovative Therapien abseits des klassischen, operativen Gelenkersatzes gewinnen an Bedeutung, um Betroffenen früher Linderung zu verschaffen.

Präzise Schmerztherapie ohne Operation
Wenn konservative Therapien bei chronischen Gelenkschmerzen nicht mehr wirken und ein operativer Eingriff (noch) nicht infrage kommt, bietet die moderne Medizin mit der Transarteriellen Periartikulären Embolisation (TAPE) eine innovative, minimalinvasive Lösung. Bei anhaltenden Gelenkschmerzen – etwa infolge von Arthrose oder Sehnenentzündungen – entstehen oft winzige, krankhafte Blutgefäße (Neovaskularisationen), die eine zentrale Rolle bei Entzündung und Schmerzentstehung spielen. Hier setzt TAPE an: Über einen feinen Katheter, meist durch die Leistenarterie, werden diese schmerzverursachenden Gefäße im Gelenk gezielt verschlossen, während die gesunde Blutversorgung erhalten bleibt. Die Folge: Entzündungen gehen zurück und der Schmerz lässt nach. Für die Patient:innen bedeutet das einen schonenden Eingriff in Lokalanästhesie von meist nur rund einer Stunde Dauer. In der Regel können sie bereits am nächsten Tag wieder nach Hause gehen.

Österreichweit führend in Anwendung und Forschung
Das Universitätsklinikum AKH Wien und die Medizinische Universität Wien sind mit der Klinischen Abteilung für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie unter der Leitung von Christian Loewe das führende Zentrum in Österreich für die TAPE-Behandlung. Die Methode wird unter der Leitung von Florian Wolf in Wien bereits routinemäßig eingesetzt. „Es erfüllt uns mit großem Stolz, dass wir bereits Patient:innen im Alter von 40 bis 89 Jahren erfolgreich helfen konnten. Dieser Erfolg ist auch das Ergebnis unserer engen Zusammenarbeit mit Kolleg:innen der Physikalischen Medizin und Orthopädie. Diese interdisziplinäre Partnerschaft sichert nicht nur eine herausragende Behandlung, sondern ist auch die unverzichtbare Basis für die weitere wissenschaftliche Erforschung dieser vielversprechenden Methode“, betont Raoul Varga, Programmdirektor für TAPE von AKH Wien/MedUni Wien. Als universitäres Zentrum nehmen AKH Wien und MedUni Wien eine führende Rolle ein, um die TAPE-Methode wissenschaftlich weiter zu erforschen und ihre Anwendung laufend zu optimieren.

Schnelle Hilfe ohne großen Eingriff
Bedingt durch den demografischen Wandel und die steigende Zahl an Arthrosepatient:innen sind Operationstermine für den Gelenksersatz sehr gefragt. Am AKH Wien/MedUni Wien wird TAPE daher gezielt auch bei jenen Patient:innen angewandt, die keine akute Gelenksoperation erhalten müssen. „Für diese Patient:innen stellt TAPE eine wertvolle Überbrückung dar, denn mit dem minimalinvasiven Verfahren können wir ihre Schmerzen rasch lindern und die Lebensqualität deutlich erhöhen, bis die definitive Operation durchgeführt wird“ erklärt Florian Wolf. Durch die Embolisation der schmerzhaften Gefäße gewinnen Betroffene wertvolle Zeit ohne quälende Gelenkschmerzen – und das ohne den Körper mit einem großen Eingriff belasten zu müssen.