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Erstmalige Adaptierung einer Gefäßprothese mittels Laser zur Behandlung eines Aortenaneurysmas

Nierenarterie und Nierenanteil konnten dadurch vollständig erhalten werden
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(Wien, 14-10-2025) Im Hybrid-OP des AKH Wien wurde erstmalig einer Patientin mit einem Aortenaneurysma eine Gefäßprothese (Stentgraft) implantiert, die direkt im OP an die individuell vorliegende Situation angepasst wurde. Mittels eines Lasersystems wurde der Stentgraft während des Eingriffes so verändert, dass die Stabilisierung der erweiterten Bauchschlagader möglich war, ohne die Funktion einer Nierenarterie und des betroffenen Nierenanteils zu verlieren.

Im konkreten Fall wurde mit einem Laser ein kleines Loch in den Standard-Stentgraft eingebrannt und anschließend durch dieses Loch die zusätzliche Nierenarterie sondiert und mit einem Verbindungsstentgraft versorgt. Da die Patientin dringend behandelt werden musste, war es nicht möglich einen maßgefertigten Stentgraft anzufordern, weil dies mehrere Wochen in Anspruch genommen hätte.

Dieser Eingriff wurde erstmals in Österreich durchgeführt und stellt einen weiteren großen Schritt in Richtung personalisierte Aortentherapie dar. Erstmals war es in Kooperation von Gefäßchirurg:innen und interventionellen Radiolog:innen möglich, mit relativ einfachen Mitteln und einem Standard-Stentgraft eine zusätzliche Nierenarterie zu erhalten.

Zukünftig können auf diese Weise auch in akuten Fällen Patient:innen schonend und vollständig behandelt werden, ohne Arterien zu verlieren – und das bei deutlich geringeren Kosten im Vergleich zu maßgefertigten Stentgrafts. Das AKH Wien und die MedUni Wien können sich damit erneut als größtes und führendes Aortenzentrum Österreichs präsentieren.

Die 72-jährige Patientin aus Wien konnte bereits wenige Tage nach dem Eingriff mit vollständig erhaltener Nierenfunktion nach Hause entlassen werden.