
(Wien, 10-10-2025) Nach einer fachlichen Evaluierung wurde die museale Arbeit des Josephinums hinsichtlich der internationalen definierten ethischen Museumstandards positiv bewertet. Somit erhält das Haus für die kommenden fünf Jahre das österreichische Museumsgütesiegel und stellt sich der Verpflichtung und Herausforderung, die erreichten Standards zu bewahren und kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Das Josephinum – medizinhistorisches Museum Wien der Medizinischen Universität Wien, hat am 8. Oktober 2025 bei der offiziellen Verleihung im Rahmen des österreichischen Museumstages in Bozen das österreichische Museumsgütesiegel erhalten. Eine fachkundige Jury bestehend aus Expert:innen des International Council of Museums (ICOM Österreich) und dem österreichischen Museumsbund hat nach eingehender Prüfung und einem unabhängigen Bewertungsverfahren dem Josephinum diese besondere Auszeichnung bis 2030 zugesprochen. „Wir sind glücklich und stolz“, sagt Christiane Druml, Direktorin des Museums, „dass die engagierte Arbeit unseres kleinen und sehr kompetenten Teams gerade in unserem Jubiläumsjahr mit dem Gütesiegel anerkannt wurde. Wir freuen uns über diese Auszeichnung!“
Das Museumsgütesiegel wurde 2002 eingeführt und gilt als Qualitätskennzeichnung in der österreichischen Museumslandschaft. Die Schwerpunkte des Prüfungsprozederes liegen auf den international definierten ethischen Standards des ICOM sowie auf musealer Best Practice-Arbeit in den Bereichen Sammlungsmanagement, Vermittlung, Forschung und Ausstellungswesen. „Das Josephinum repräsentiert einen zentralen Teil österreichischer Wissenschaftsgeschichte. Die museale Aufgabe, diese einem breiten Publikum in gut fassbarer Weise und im Austausch nahezubringen, erfüllt das Josephinum in hervorragender Weise“, so die Jury des Museumsgütesiegels. „Der Wille zur steten Weiterentwicklung lässt noch viel Spannendes und Erhellendes erwarten.“

Das Josephinum, das in diesem Jahr seinen 240. Gründungstag feiert, erscheint nach einer mehrjährigen Renovierung seit Herbst 2022 in neuem Glanz. Auf rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist eine medizinhistorische Ausstellung zu sehen, die einen Bogen von der Gründungszeit des Hauses bis hin zur heutigen Hightech-Medizin spannt. Die größte Attraktion sind die weltberühmten anatomischen Wachsmodelle in ihren Originalvitrinen, die Kaiser Joseph II. eigens für die 1785 gegründete Josephs-Akademie zu Lehrzwecken in Florenz anfertigen ließ.
Zu den weiteren Highlights der Sammlung gehören die chirurgische Instrumentensammlung von Giovanni Alessandro Brambilla aus dem 18. Jahrhundert und das erste Endoskop der Welt, das Kaiser Franz II. für das Josephinum angekauft hatte. Ebenso der präparierte Magen, an dem Theodor Billroth 1880 die weltweite erste erfolgreiche Magenresektion vornahm, ein handgeschriebener Lebenskauf von Sigmund Freud, sowie die Feile, mit der Kaiserin Elisabeth in Genf ermordet wurde.