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Balázs Hangya übernimmt Professur für Neurophysiologie

Experte für neuromodulatorische Systeme kommt aus Budapest nach Wien
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HUN-REN Institute of Experimental Medicine

(Wien, 01-10-2025) Balázs Hangya hat mit Anfang Oktober die Professur für Neurophysiologie (§98) an der MedUni Wien übernommen. Er ist Experte für neuromodulatorische Systeme und erforscht, wie chemische Botenstoffe im Gehirn Lernen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung steuern und bei Erkrankungen verändert sind.

Balázs Hangya erforscht die neuronalen Grundlagen von Lernen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung. Seine Arbeiten zeigen, wie das mediale Septum hippocampale Oszillationen steuert, wie zentrale cholinerge Neuronen Vorhersagefehler-Signale kodieren und wie inhibitorische Interneurone die kortikale Verarbeitung beeinflussen. Darüber hinaus verbindet er experimentelle Neurowissenschaft mit theoretischer Modellierung und Computationsansätzen und entwickelt offene Software-Tools für die Forschung.

Ein Schwerpunkt seiner aktuellen Projekte liegt auf der vergleichenden Untersuchung neuromodulatorischer Systeme (Acetylcholin, Dopamin, Noradrenalin, Serotonin). Ziel ist es, ihre gemeinsamen und spezifischen Beiträge zu kognitiven Prozessen zu verstehen, indem ihre Aktivität gleichzeitig erfasst, optogenetisch manipuliert und bei Mausmodellen neuropsychiatrischer und neurodegenerativer Erkrankungen analysiert wird. Ergänzend kooperiert er mit Humanlaboren, um Lernmechanismen parallel in Tier und Mensch zu untersuchen.

In der Lehre engagiert sich Balázs Hangya seit vielen Jahren an der Semmelweis Universität und der Eötvös-Loránd-Universität auf allen Ausbildungsstufen (BSc, MSc, PhD), insbesondere in Kursen zu Neurophysiologie, Interneuronen und Optogenetik.

Zur Person
Balázs Hangya absolvierte seine Ausbildung zum Arzt an der Semmelweis-Universität in Budapest und erhielt 2006 seinen Doktortitel. Parallel dazu absolvierte er eine Ausbildung zum Mathematiker und erwarb 2007 einen Master-Abschluss in Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest. Er trat dem Labor von Tamás Freund am Institut für Experimentelle Medizin in Budapest bei, wo er sich mit den neuronalen Mechanismen von Hippocampus- und Neokortex-Oszillationen befasste. Im Jahr 2010 promovierte er an der János-Szentágothai-Doktorandenschule in Neurowissenschaften. Hangya verbrachte viereinhalb Jahre in den Vereinigten Staaten als Postdoktorand im Kepecs-Labor am Cold Spring Harbor Laboratory, wo er die Rolle des cholinergen Systems im basalen Vorderhirn bei der Aufmerksamkeit und beim Lernen untersuchte. 2015 gründete er sein eigenes Labor am Institut für Experimentelle Medizin in Budapest, wo er die neuromodulatorische Steuerung kognitiver Funktionen wie Lernen und Entscheidungsfindung erforscht.