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Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin hat Dachgleiche erreicht

Gleichenfeier würdigt Meilenstein für Wissenschaft und Gesundheitsversorgung in Wien
Bild: MedUni Wien/APA/Hörmandinger
v.l.n.r.: Alexander Galvan (Drees & Sommer), Herwig Wetzlinger (AKH Wien), Matthias Ristl (Strabag), Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner, Rektor Markus Müller, Alexander Mileski (Strabag), Adem Özcan (Strabag), Josef Moser (Moser Architects)

(Wien, 18-09-2025) Der Bau des Eric Kandel Instituts – Zentrum für Präzisionsmedizin der MedUni Wien am Campus AKH Wien hat die Dachgleiche erreicht. Im nach dem aus Österreich stammenden Nobelpreisträger Eric Kandel benannten neuen Forschungsgebäude wird es ab 2027 Raum für verschiedene hochspezialisierte Einheiten zur Erforschung der Möglichkeiten personalisierter und digitaler Medizin geben, den beiden wichtigsten Trends der medizinischen Wissenschaft des 21. Jahrhunderts. Das Institut ist als wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Vorreiterrolle des Wissenschaftsstandorts Wien zu sehen. Im Rahmen einer Gleichenfeier in Anwesenheit von Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner, MedUni Wien-Rektor Markus Müller, AKH-Wien-Direktor Herwig Wetzlinger und dem kaufmännischen Bereichsleiter der STRABAG Matthias Ristl wurde damit ein weiterer Meilenstein in der Realisierung dieses zukunftsweisenden Projektes gewürdigt.

Die Dachgleiche ist ein bedeutender Meilenstein in der Realisierung dieses zukunftsweisenden Projektes. Auf rund 6.100 m² Nutzfläche entsteht eine hochmoderne Infrastruktur, die rund 200 Forscher:innen der MedUni Wien optimale Bedingungen für die Entwicklung individualisierter Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren bieten wird.
Das neue Zentrum ist auch ein Schlüsselprojekt zur Stärkung der internationalen Sichtbarkeit des Wissenschafts- und Medizin-Standortes Wien. Finanziert aus Spenden und Mitteln der EU, ist das Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin auch eine nachhaltige Investition in zukünftige, innovative Gesundheitsversorgung.

„Basierend auf dem grundlegenden Verständnis der menschlichen Biologie revolutioniert die Präzisionsmedizin die Praxis der Medizin, die Prävention, Behandlung und Heilung von Krankheiten“, übermittelte Nobelpreisträger Eric Kandel, emeritierter Professor für Physiologie und Psychiatrie an der Columbia University in New York, eine Botschaft aus den Vereinigten Staaten. „Mit diesem großartigen und hochmodernen neuen Gebäude und einer herausragenden Belegschaft ist die Medizinische Universität Wien auf dem besten Weg, eine internationale Führungsrolle im Bereich der Präzisionsmedizin einzunehmen. Herzlichen Glückwunsch!“

Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner erklärte: „Mit dem Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin entsteht ein Ort, an dem Spitzenforschung direkt in die Gesundheitsversorgung der Menschen übersetzt wird. Es steht für Österreichs Anspruch, wissenschaftliche Exzellenz mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden. Wir investieren hier in die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung, in das internationale Ansehen unserer Forschungslandschaft und in die Chancen kommender Generationen. Dass dieses Institut den Namen Eric Kandels trägt, ist eine besondere Ehre: Es würdigt nicht nur einen herausragenden Nobelpreisträger, sondern macht in diesem Gedenkjahr auch unsere historische Verantwortung sichtbar. Damit unterstreicht der Wissenschaftsstandort Österreich einmal mehr seine Rolle als Herz einer offenen, innovativen und solidarischen Gesellschaft.“

„Das neue Zentrum für Präzisionsmedizin macht große Fortschritte, wie wir bei der heutigen Dachgleiche eindrucksvoll sehen können. Die Stadt Wien und die Medizinische Universität Wien zeigen eindrucksvoll, dass Wien in der weltweiten Medizinlandschaft zurecht in der ersten Liga mitspielt“, übermittelte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig in einer Botschaft. „Ich bin überzeugt, dass sich auch in Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Herausforderungen Investitionen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung mehrfach auszahlen. Wir profitieren bereits heute von den Vorteilen der Präzisionsmedizin, die sich unaufhaltsam weiterentwickelt, insbesondere im Bereich der Diagnostik, die bedeutende therapeutische Fortschritte ermöglicht. Dieser Fortschritt soll auf andere medizinische Fachgebiete übertragen und durch das Zentrum weiter an Tempo gewinnen. Die Benennung des Instituts nach Eric Kandel würdigt seine herausragenden Leistungen in der Forschung und betont seine enge Verbundenheit zur Stadt Wien, geprägt von der Idee des Miteinanders und der Verständigung.“

„Mit dem Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin setzen wir einen entscheidenden Schritt, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der MedUni Wien weiter auszubauen“, erklärte Markus Müller, Rektor der MedUni Wien. „Dieses Forschungszentrum wird nicht nur den österreichischen Wissenschaftsstandort nachhaltig stärken, sondern auch internationale Talente anziehen und Grundlagen schaffen, um personalisierte Präventions-, Diagnose- und Therapiekonzepte zum Wohle unserer Patient:innen zu entwickeln. Damit kommen wir unserer Verantwortung für wissenschaftliche Exzellenz und für den Gesundheits- und Wirtschaftsstandort Wien nach.“

„Nach 19 Monaten intensiver Arbeit freuen wir uns im Zuge unserer Baumeistertätigkeiten, den Rohbau erfolgreich vollendet zu haben“, sagte Matthias Ristl, kaufmännischer Bereichsleiter der STRABAG. „Mit diesem Bauwerk schaffen wir einen Ort, an dem medizinischer Fortschritt Wurzeln schlagen und sichtbar werden kann. Diese Gleichenfeier markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einem Forschungszentrum, das die Zukunft der digitalen und personalisierten Medizin prägen wird. Als STRABAG einen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten zu dürfen, ist eine ganz besondere Ehre und erfüllt uns mit Stolz.“

 

Das Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin
Das Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin der MedUni Wien entsteht derzeit am Campus AKH Wien und wird im Jahr 2027 in Betrieb gehen. Benannt nach dem in Wien geborenen Nobelpreisträger Eric Kandel, bietet das neue Forschungsgebäude auf rund 6.100 m² Nutzfläche modernste Infrastruktur für etwa 200 Forscher:innen. Im Mittelpunkt stehen die Erforschung und Entwicklung personalisierter und digitaler Medizin – den beiden zentralen Zukunftsfeldern der medizinischen Wissenschaft. Ziel ist es, innovative Präventions-, Diagnose- und Therapiekonzepte zu erarbeiten und Schlüsseltechnologien der Präzisionsmedizin an einem Standort zu bündeln. Das Institut ist ein strategisches Schlüsselprojekt zur Stärkung der internationalen Sichtbarkeit des Wissenschafts- und Medizinstandortes Wien. Mit seiner Realisierung investiert die MedUni Wien – unterstützt durch Spenden und EU-Mittel – nachhaltig in die Weiterentwicklung einer hochqualitativen, zukunftsorientierten Gesundheitsversorgung und festigt ihre Rolle als internationaler Impulsgeber in der Präzisionsmedizin.

Über den Namensgeber Eric Kandel
Mit den Erkenntnissen aus seinen wissenschaftlichen Arbeiten schuf Eric Kandel (geboren 1929 in Wien) tiefe Einblicke in die Leistungen des menschlichen Gedächtnisses und ein molekulares Verständnis psychischer Vorgänge und psychiatrischer Erkrankungen. Im Jahr 2000 erhielt er den „Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“ für die Entdeckung von chemischen und strukturellen Veränderungen im Gehirn aller lernenden Organismen, von Schnecken bis zum Menschen.

Kandel musste im Jahr 1939 nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland mit seiner Familie in die USA emigrieren und erhielt 1945 die amerikanische Staatsbürgerschaft. 2009 wurde Kandel zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. 2012 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für die Verdienste um die Republik Österreich, 1994 das Ehrendoktorat der Universität Wien und 2018 das Ehrendoktorat der Medizinischen Universität Wien. Kandel lebt in New York.