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Julia Hafner erhält DOC-Stipendium der Akademie der Wissenschaften

Dissertation erforscht Biomarker für frühe Veränderungen an der Netzhaut in Typ 2 Diabetes

(Wien, 15-12-2015) Julia Hafner von der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der MedUni Wien erhält das DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für das Dissertationsprojekt „Identification of Relevant Biomarkers for Early Retinal Changes in Type 2 Diabetic Patients”.


Jährlich wird diese österreichische Auszeichnung an einige wenige Doktorandinnen und Doktoranden aus allen Bereichen der Grundlagenforschung vergeben, um ihnen eine konzentrierte Bearbeitung des Dissertationsprojekts zu ermöglichen.

Die Arbeit von Julia Hafner erforscht Biomarker für frühe Veränderungen an der Netzhaut in Typ 2 DiabetikerInnen. Die diabetische Retinopathie führt zu Sehstörungen und damit zu signifikanter Reduktion der Lebensqualität für betroffene Patienten. Sie kann jedoch in asymptomatischen PatientInnen nicht ausreichend vorhergesagt werden. Bisher konnten geeignete Biomarker (dies sind biologische Indikatoren, die mit dem Risiko oder Fortschreiten der Erkrankung korrelieren), welche den Verlauf der Erkrankung und deren Komplikationen vorhersagen können, noch nicht identifiziert werden. Die diabetische Retinopathie wird erst diagnostiziert, wenn typische Läsionen am Augenhintergrund sichtbar werden. Charakteristische Veränderungen der Durchblutung und der Sauerstoffversorgung der Netzhaut, sowie typische Veränderungen der Nervenfasern in Netzhaut und Hornhaut gehen diesen klinisch sichtbaren Schäden jedoch voraus. Außerdem konnte gezeigt werden, dass Veränderungen am Auge systemische Komplikationen vorhersagen können. Studienergebnisse lassen vermuten, dass eine systemische, medikamentöse Therapie (zB mit Renin-Angiotensin-Inhibitoren) auch positive Auswirkungen auf Netzhautveränderungen haben kann.

 

Das primäre Ziel dieser prospektiven Studie mit longitudinalem Follow-up ist die Identifikation von Biomarkern, welche frühe retinale Veränderungen repräsentieren und das Auftreten und die Progression der diabetischen Retinopathie voraussagen. Der Fokus liegt auf der Bildanalyse. Bilder verschiedener Strukturen des Auges werden mit innovativen Untersuchungsmethoden, wie der Optischen  Kohärenztomographie, der Retinalen Oximetrie und der Konfokalmikroskopie, angefertigt, welche nachfolgend auf die zu erwartenden frühen Veränderungen analysiert werden. Zusätzlich werden potentiell relevante Biomarker im Blut der PatientInnen erhoben und überwacht.

 

Zur Person
Julia Hafner absolvierte ihr Medizinstudium an der MedUni Wien, das sie heuer erfolgreich abschloss. Ab 2012 arbeitete sie als Forschungsassistentin an der Abteilung für Kardiologie (Universitätsklinik für Innere Medizin II), ihre Diplomarbeit hat den Titel „The Natural History of Bicuspid Aortic Valve Disease“. Seit Jänner 2015 ist sie Forschungsassistentin in der Diabetic Retinopathy Research Group Vienna an der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der MedUni Wien (Leitung: Ursula Schmidt-Erfurth). Sie ist Studentin des Dokoratsprogrammes Clinical Neurosciences (CLINS) der MedUni Wien.