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„Risk Calculator“ für Thrombosen und Embolien

In der jüngsten Ausgabe des Journals „Circulation“ der American Heart Association wurde die wissenschaftliche Publikation „The Vienna prediction model“ mit dem „Editors Pick“ als bedeutendste Arbeit ausgezeichnet. Dieses Vorhersagemodell zum Rezidivrisiko bei PatientInnen mit Venenthrombose oder Lungenembolie wurde nach fast 20 Jahren Forschungsarbeit erstmalig vorgestellt. Herzstück dieses Modells ist ein „Risk-Calculator“, mit dessen Hilfe das Rezidivrisiko online berechnet werden kann. Das Ergebnis dieser Berechnung kann dann in die Therapie-Entscheidung einfließen.

(Wien, 19-04-2010)
In der jüngsten Ausgabe des Journals „Circulation“ der American Heart Association wurde die wissen- schaftliche Publikation „Risk assessment of recurrence in patients with unprovoked deep vein thrombosis or pulmonary embolism: the Vienna prediction model“ mit dem „Editors Pick“ als bedeutendste Arbeit ausgezeichnet. Dieses Vorhersagemodell zum Rezidivrisiko bei PatientInnen mit Venenthrombose oder Lungenembolie wurde nach fast 20 Jahren Forschungsarbeit erstmalig vorgestellt. Herzstück dieses Modells ist ein „Risk-Calculator“, mit dessen Hilfe das Rezidivrisiko online berechnet werden kann. Das Ergebnis dieser Berechnung kann dann in die Therapie-Entscheidung einfließen.

PatientInnen mit Venenthrombose oder Lungenembolie, bei denen keine auslösende Ursache für dieses Ereignis gefunden werden konnte, haben ein hohes Rezidivrisiko. Innerhalb von 5 Jahren rezidiviert etwa ein Drittel dieser PatientInnen und etwa 10 % der PatientInnen mit Rezidiv versterben an einer Lungenembolie. Es ist daher von größtem klinischen Interesse, jene zu identifizieren, die ein besonders hohes Risiko haben und von einer lang andauernden blutverdünnenden Therapie profitieren würden.

Mit dem neuen Vorhersagemodell („Vienna Prediction Model“) ist es unter Berücksichtigung des Geschlechts, der Lokalisation der Thrombose (Unterschenkel, Oberschenkel/Becken oder Lungenembolie) und eines Laborbefundes (D-Dimer) möglich, das Rezidivrisiko nach 1 bzw. 5 Jahren zu berechnen und die Dauer der blutverdünnenden Therapie entsprechend anzupassen.

Dieses Modell entstand in einer Gemeinschaftsarbeit zwischen der Arbeitsgruppe Ao. Univ. Prof. Dr. Paul Kyrle / Ao. Univ. Prof.in Dr. in Sabine Eichinger (Klinische Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie, Universitätsklinik für Innere Medizin I) und Ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Georg Heinze (Institut für Klinische Biometrie, Zentrum für Medizinische Statistik, Information und Intelligente Systeme) der Medizinischen Universität Wien.

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