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Christine Mannhalter übernimmt Vorsitz von Genom Austria

Das Citizen Science Projekt wurde Ende 2014 vom CeMM Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der MedUni Wien ins Leben gerufen.
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Christine Mannhalter

(Wien, 1. September 2016) Christine Mannhalter, Professorin für Molekulare Diagnostik in der klinischen Chemie an der Medizinischen Universität Wien und zuletzt Interimspräsidentin des Wissenschaftsfonds FWF, übernimmt ab 1. September 2016 den Vorsitz von Genom Austria (www.genomaustria.at).

Das Citizen Science Projekt wurde Ende 2014 vom CeMM Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Medizinischen Universität Wien ins Leben gerufen, mit dem Ziel, anhand konkreter Genome von Freiwilligen einen öffentlichen Dialog über die vielfältigen gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte der Genomsequenzierung anzustoßen, der mit der raschen Entwicklung der neuen Technologie Schritt hält.

Genom Austria steht unter dem Ehrenschutz von Margit Fischer und ist Projektpartner im internationalen Netzwerk der Personal Genome Projekte (PersonalGenomes.org).

Die neue Vorsitzende von Genom Austria, Christine Mannhalter, startete nach dem Studium der Biotechnologie und ihrer Dissertation an der Medizinischen Universität Wien ihre Forschungskarriere als Postdoktorandin in Kalifornien. An der Universität Wien war sie später federführend an der Etablierung der molekularbiologischen Diagnostik beteiligt und hat im Jahr 2000 die Professur für Molekulare Diagnostik in der klinischen Chemie übernommen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind das Gerinnungssystem, die Diagnostik von Blutkrankheiten wie Hämophilie und Leukämie sowie genetische Einflussfaktoren bei vaskulären Erkrankungen.  Christine Mannhalter war viele Jahre Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt und kann auf eine erfolgreiche Karriere im Wissenschaftsfonds zurückblicken. Seit 2010 war sie als Vizepräsidentin des FWF für den Bereich Life Sciences verantwortlich und hat von August 2015 bis August 2016 den FWF nach innen und außen als Interimspräsidentin repräsentiert. Christine Mannhalter wird nun in das Projekt Genom Austria ihre wissenschaftliche Exzellenz ebenso einbringen, wie ihre langjährigen forschungspolitische Erfahrungen und ihr Engagement für Wissenschaftskommunikation.

Genom Austria ist ein Wissenschafts-, Kultur- und Bildungsprojekt zur Erforschung unseres Erbgutes, für die Medizin der Zukunft und im Dienst von Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur. Im Rahmen des Projektes werden Freiwillige eingeladen, ihr Genom sequenzieren zu lassen und die genetischen Daten im Internet zu veröffentlichen. Mehr als 800 Personen haben sich bereits auf der Genom Austria Webseite www.genomaustria.at für die Teilnahme angemeldet. Zwanzig von ihnen wurden in der Pilotphase durch ein Zufallsprinzip ausgewählt und eingeladen, elf Genome sind bereits online. Die veröffentlichten Genome bilden eine wichtige Grundlage für die Diskussion darüber, welche Informationen sich aus unseren Genen ablesen lassen und auf welche zukünftigen Entwicklungen sich die Gesellschaft vorbereiten muss. Begleitet wurde die Pilotphase u.a. durch öffentliche Vorträge, Schul- und Videoworkshops mit Jugendlichen und einem Fortbildungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer, sowie durch die Beteiligung an Veranstaltungen wie der Lange Nacht der Forschung.

Genom Austria wird von einem Steering Board mit Giulio Superti-Furga, Wissenschaftlicher Direktor des CeMM, als Vorsitzenden gelenkt und von einem Beirat für wissenschaftliche, ethische und gesellschaftliche Fragen begleitet. Mit Christine Mannhalter als Vorsitzender soll die Professionalisierung und die strategische und wissenschaftliche Entwicklung von Genom Austria weiter vorangetrieben und der Dialog mit Wissenschaft, Gesellschaft und Politik vertieft werden.
Christine Mannhalter: “Genom Austria bietet eine Plattform für medizinische Forschung ebenso wie für kulturelle und gesellschaftliche Fragestellungen. Betrachtet man den kulturellen Aspekt – so wird Österreich international als Land der Musik wahrgenommen. Es wird daher eine sehr spannende Aufgabe sein, herauszufinden, ob und wie weit genetische bzw. epigenetische Faktoren neben medizinischen auch kulturelle und gesellschaftliche Eigenschaften mitbestimmen. Ich freue mich darauf, das österreichische Genomprojekt zu leiten, und den möglichen Besonderheiten des österreichischen Genoms gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen auf den Grund zu gehen.“