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Studie untersucht Neurofeedback als Behandlungsoption bei Autismus

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Bild: NeuroCare Group GmbH

(Wien, 12-12-2017) Eine Studie am ABC BRAIN LAB der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der MedUni Wien/AKH Wien untersucht weltweit erstmals, ob Neurofeedback (der langsamen kortikalen Potentiale; eine spezielle Form des Neurofeedbacks) auch für Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ebenso gute, nachweisbare Effekte erzielt, wie sie schon aus Studien bei Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bekannt sind.

„Unsere Forschungsbemühungen zielen darauf ab, die Versorgungsangebote für Menschen mit ASS zu erweitern und moderne Behandlungsmöglichkeiten zu etablieren, da sich bislang keine Therapie – weder medikamentös, noch psychotherapeutisch – als nachhaltig wirksam hinsichtlich der Kernsymptome von ASS bewährt hat“, erklärt Studienleiterin Lilian Konicar.

Was ist/wie funktioniert Neurofeedback?
Neurofeedback ist ein spezielles Gehirntraining, mit dem man lernen kann die Aktivität des eigenen Gehirns willentlich zu regulieren und gezielt zu steuern.
In einem ersten Schritt wird die Hirnaktivität mithilfe von Elektroden auf der Kopfhaut aufgezeichnet. Diese EEG-Signale werden von einem Computer in einem nächsten Schritt umgewandelt und in Echtzeit als graphisches Objekt z.B. als ein Fisch auf dem Trainingsmonitor dargestellt. In einen weiteren Schritt lernt die Person nun das Objekt nur mithilfe ihres Gehirns in eine bestimmte Richtung zu bewegen,  indem sie ihre Hirnaktivität willentlich steigert oder senkt (den Fisch nach oben oder nach unten schwimmen zu lassen). Nach erfolgreichen Durchgängen erhält der Trainee positives Feedback (das Symbol einer Sonne), wie in einem Videospiel.

Sportler, Piloten, Top-Manager, Chirurgen oder Künstler nutzen es, um die Aktivität ihres Gehirns selbstständig zu steigern oder zu senken um damit ihre individuelle Leistung zu verbessern. Auch Menschen mit mentalen Problemen können eine Verbesserung der Symptomatik durch Neurofeedback-Training erreichen.

Noch freie/kostenlose Studienplätze
„Da es sich hier um eine wissenschaftlichen Studie handelt, können wir kostenlose Interventionsplätze anbieten und so Kinder und Eltern unterstützen die in der Versorgung keinen Platz gefunden haben, deren finanzielle Mittel für private Angebote nicht ausreichen oder auch jenen, die einfach nur Interesse haben und ihre ASS Symptome verbessern wollen“, so die Psychologin und Neurowissenschafterin der MedUni Wien.

Bewerben können sich
•    Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren
•    mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung,
•    die Rechtshänder sind,
•    Deutsch sprechen und
•    keine Zahnspange tragen.

Freie Plätze für den kommenden Studienbeginn im Jänner 2018  werden nach dem „first come – first serve“ Prinzip vergeben.

Kontakt:
Dr. MMag. Lilian Konicar
abcbrainlab@meduniwien.ac.at
lilian.konicar@meduniwien.ac.at
+43 1 40400 64820
+43 1 40400 37460

Die Studie wird vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung FWF finanziert. Titel: “Volitional Modification of Brain Activity in Adolescents with Autism Spectrum Disorder: A Slow Cortical Potential Neurofeedback Study” (Laufzeit 2017 bis 2020).