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Gesunde Gesellschaft im 21. Jahrhundert: Impfen gehört definitiv dazu

Österreichischer Impftag 2017 am 14. Jänner im Austria Center Vienna
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Bild: MedUni Wien/Houdek

(Wien, 11-01-2017) Die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit des Menschen ist ein erklärtes gesundheitspolitisches Ziel, zu dem die Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz, gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und andere gesundheitsfördernde Maßnahmen im Alltag zählen. „Impfen gehört ganz besonders zu jenen medizinischen Maßnahmen, die wie kaum eine andere diesem Konzept der Erhaltung und der Förderung der Gesundheit gerecht wird“, sagt Ursula Wiedermann-Schmidt, wissenschaftliche Leiterin des Österreichischen Impftages und Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. 

Daher ist die Frage, die als Motto für den bevorstehenden Impftag 2017 dient, nämlich „Gesunde Gesellschaft – gehört Impfen noch dazu?“ uneingeschränkt mit „Ja“ zu beantworten, betont Wiedermann-Schmidt. Zu diesem Themenbereich werden internationale und heimische Top-ExpertInnen referieren und die Problematik nicht nur aus Sicht der Wissenschaft, Forschung und Medizin, sondern auch aus ethischer und gesellschaftlicher Sicht beleuchten.

Gesunder Lifestyle und Sich-impfen-Lassen ist kein Widerspruch
Einer der Schwerpunkte am Impftag 2017 ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Impfen in Anbetracht der heutigen Gesellschaftsstrukturen und warum sozialer Zusammenhalt mehr denn je für den Erfolg von Impfprogrammen wichtig ist – denn nur wenn die Durchimpfungsraten in der Bevölkerung hoch sind, ist die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit gesichert.

„Wir wollen zeigen, dass auch das Sich-impfen-Lassen zur persönlichen Gesundheitskompetenz dazugehört. Hier kann auch seitens der Schulen, aber auch des Arbeitsplatzes einiges zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz beigetragen werden mit dem Ziel, die Impf-Compliance zu erhöhen“, sagt die MedUni Wien-Expertin. „Heute strebt jeder möglichst nach einem gesunden Lifestyle, aber selbst wenn ich topfit und generell gesund bin, muss ich mich durch Impfungen schützen.“

Bild: APA/Schedl
Rudolf Schmitzberger (Sprecher des Referats für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer), Ursula Wiedermann-Schmidt (Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien und wissenschaftliche Leiterin des Österreichischen Impftages 2017), Christian Müller-Uri (Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer)

Aber auch das Gegenteil, nämlich Übergewicht und ungesunde oder einseitige Ernährung sowie wenig Bewegung, hat Auswirkungen: „Bei der Immunisierung muss man heutzutage viel mehr als früher die Ernährung und Lebensweise in Betracht ziehen“, betont Wiedermann-Schmidt. Die wichtigsten Fragestellungen: „Wie wirkt sich die Ernährung auf das Immunsystem und die Wirkung von Impfungen aus? Was bedeuten Übergewicht auf der einen Seite und Mangelernährung auf der anderen mit darauf folgenden Veränderungen des Mikrobioms im Darm für das Immunsystem?“ Off-label-Impfungen manchmal unumgänglich„Off-label-Impfungen sind Impfungen, die aus medizinischer Notwendigkeit außerhalb der Zulassung durch die Arzneimittelbehörde bzw. in Abweichung von der Fachinformation durchgeführt werden“, erklärte der Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Rudolf Schmitzberger. Meistens handle es sich um eine Abweichung von der Alterszulassung oder vom Impfintervall. Häufig seien Off-label-Impfungen bei Personen ohne Impfdokumentation nötig oder auch, wenn es um Nachholimpfungen für Personen ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr gehe. „Denn für diese Altersgruppe stehen bei Abweichungen vom allgemein empfohlenen Impfschema die im Einzelfall notwendigen bzw. gewünschten Impfstoffe oft nicht zur Verfügung, oder die Anwendung entspricht nicht der Zulassung.“ Bei Off-label-Impfungen müsse der Arzt den Nutzen und mögliche Risiken genauestens abwägen und den „Impfling“ bzw. die Eltern eines zu impfenden Kindes ganz besonders sorgfältig aufklären.Gesunde Gesellschaft: Kompetente Beratung in der ApothekeIn den 1.340 Apotheken in Österreich werden die Kundinnen und Kunden umfassend in Gesundheitsfragen beantwortet. Unsere Zeit ist jedoch auch in Sachen Gesundheit von vielen Mythen geprägt und stellt die Aufklärung zu Impfungen und dadurch vermeidbaren Krankheiten eine wichtige Aufgabe der Apothekerinnen und Apotheker. „Wir beraten nicht nur zu den richtigen Impfstoffen, sondern sind auch gefordert, gesundheitliche Irrtümer aufzuklären,“ so Christian Müller-Uri, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. „Die Impfung ist die kostengünstigste und effektivste Vorsorgemaßnahme, die die Wissenschaft kennt. Wer anderes glaubt, wird hoffentlich nicht ernsthaft krank.“ Auf der Apo-App der Österreichischen Apothekerammer sind alle Impfempfehlungen und Impfstoffe abgespeichert. Das Modul „Impfungen“ dient als elektronischer Impfpass.

Österreichischer Impftag 2017
Samstag, 14. Jänner 2017, „Gesunde Gesellschaft – Gehört Impfen (noch) dazu? (Austria Center Vienna, Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien, 8-17 Uhr). Der Österreichische Impftag ist die größte richtungsweisende Impfveranstaltung für ÄrztInnen und ApothekerInnen in Österreich und wird von der Österreichischen Akademie der Ärzte GmbH in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien, der Österreichischen Ärztekammer, der Österreichischen Apothekerkammer, der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- Jugendheilkunde und der Österreichischen Liga für Präventivmedizin veranstaltet. Alle Infos: www.impftag.at