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WWTF fördert Projekt der MedUni Wien zum Wasserqualitätsmanagement der Zukunft

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(Wien, 23-10-2017) Silvia Cervero-Aragó vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie der MedUni Wien (CePII), Arbeitsgruppe Wasserhygiene, erhält vom WWTF im Rahmen des „Pilot Call Environmental Systems Research: Urban“ eine Forschungsförderung für ein Projekt zum städtischen Wasserqualitätsmanagement. Das Projekt, das in Kooperation mit der TU Wien durchgeführt wird, soll Strategien und wichtige Handlungsfelder für die nachhaltige Planung z.B. der Abwasserreinigung und Mischwasserentlastung aufzeigen.

Silvia Cervero-Aragó vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie der MedUni Wien, Arbeitsgruppe Wasserhygiene, war mit ihrem Antrag „The impact of Giardia spp. as a reference pathogen in urban water systems“ erfolgreich. Der WWTF (Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds) unterstützt das vierjährige Forschungsprojekt mit einem Gesamtvolumen von 650.000 Euro.

Urbanes Wasserqualitätsmanagement der Zukunft
Das weltweite Städtewachstum und der Klimawandel stellen eine große Herausforderung für die Sicherstellung der Lebensqualität der Menschen dar. Die Qualität der Oberflächengewässer in urbanen Räumen spielt dabei eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Menschen.
In diesem Projekt soll eine Methodik zur nachhaltigen Planung der Wasserressourcen entwickelt werden, welche diese zukünftigen Veränderungen berücksichtigt.
Das Stadtsystem wird ganzheitlich betrachtet mit allen möglichen Eintragswegen von wasserbürtigen Krankheitserregern: über die Abwasserentsorgung, undichte Kanäle, Regenüberläufe und durch den Eintrag von Tieren. Als bedeutsamer Krankheitserreger wurde Giardia gewählt, ein protozoischer Parasit, der bei Mensch und Tier Infektionen hervorrufen kann. Der innovative Einsatz molekularbiologischer Methoden zur Quantifizierung genetischer Marker ermöglicht es, die Herkunft fäkaler Verunreinigungen und deren Bedeutung für die Qualität der Oberflächengewässer in Städten zu bestimmen. Ein mathematisches Simulationsmodell soll entwickelt werden, welches die verschiedenen Eintragswege, hydrologischen Transportprozesse und den notwendigen Infektionsschutz beim Baden abbildet. Die Ergebnisse sollen mögliche Strategien und wichtige Handlungsfelder für die nachhaltige Planung z.B. der Abwasserreinigung und Mischwasserentlastung aufzeigen. Die vorgestellte Methodik wird für die Stadt Wien und die Badegewässernutzung entwickelt, kann jedoch auch für andere Städte und andere Nutzungen adaptiert werden.

Das Projekt wird innerhalb des Interuniversity Cooperation Centre Water & Health durchgeführt und von Sílvia Cervero-Arago (Principal Investigator) vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie, Arbeitsgruppe Wasserhygiene (Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie), und Julia Derx, TU Wien (Co-PI) geleitet.

Mitglieder des Projekt-Teams:
MedUni Wien: Sílvia Cervero-Arago (PI), Julia Walochnik, Herbert Auer, Gerhard Lindner, Alexander Kirschner, Regina Sommer
TU Wien: Julia Derx (Co-PI), Alfred Paul Blaschke  / Rita Linke, Andreas Farnleitner