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FWF bewilligt 76,1 Millionen Euro für herausragende Projekte in der Spitzenforschung

MedUni Wien erforscht in neuem Spezialforschungsbereich Funktionen von Histondeazetylasen
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(Wien, 06-12-2018) In der 71. Kuratoriumssitzung des FWF wurden 43,8 Millionen Euro an Förderungen für insgesamt 157 herausragende Projekte bewilligt. Dazu kommen drei neue Spezialforschungsbereiche mit insgesamt 13,3 Millionen Euro und sechs Verlängerungen von Doktoratskollegs im Gesamtumfang von 19 Millionen Euro. Einer der neuen Spezialforschungsbereiche ist an der MedUni Wien angesiedelt. Wilfried Ellmeier (Institut für Immunologie) und KollegInnen forschen an der Regulation der T-Zell-vermittelten Immunität durch Histondeazetylasen.

Das Kuratorium des FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) hat drei neue Spezialforschungsbereiche (SFB) mit einem Gesamtvolumen von 13,3 Millionen Euro bewilligt. Die SFB-Programme ermöglichen die Bearbeitung von innovativen Themenschwerpunkten in einem Forschungsverbund auf internationalem Niveau. Die drei neuen Projekte widmen sich Immunerkrankungen (Medizinische Universität Wien), dem Fett- und Energiestoffwechsel (Medizinische Universität Graz) und der Entwicklung in der Quantentechnologie (Universität Wien). Bis 2019 förderte der FWF damit insgesamt 48 SFB mit einer Gesamtsumme von 366 Millionen Euro.

Die neuen Spezialforschungsbereiche
 
F 70 Regulation der T-Zell-vermittelten Immunität durch Histondeazetylasen
Das Forschungsnetzwerk hat sich die Aufgabe gestellt, ein profundes Verständnis über die mannigfaltigen Funktionen von Histondeazetylasen (HDAC-Enzymen) in der Regulation der T-Helferzellen zu erlangen und die spezifischen Aufgaben einzelner Enzyme dieser großen Proteinfamilie zu charakterisieren. Ziel ist es, spezifische HDAC-Inhibitoren zur Bekämpfung von Immunerkrankungen einsetzen zu können.
Sprecher: Wilfried Ellmeier, Medizinische Universität Wien
Neben Ellmeier sind an dem Projekt Nicole Boucheron, Michael Bonelli, Karl Kuchler und Christian Seiser seitens der MedUni Wien sowie Christoph Bock (CeMM), Iris Gratz (Universität Salzburg) und Markus Hartl (Universität Wien/MFPL) beteiligt.

F-71 Quantum Information Systems Beyond Classical Capabilities
Das Schwerpunktprogramm „BeyondC“ baut auf dem breiten Wissensspektrum vieler verschiedener, individueller Experimente auf und kombiniert unterschiedliche theoretische und experimentelle Ansätze. Auf theoretischer Seite ist das Ziel, Anwendungen und Methoden zu identifizieren, die es ermöglichen über die derzeitigen Kapazitäten des klassischen Computers hinauszugehen und parallel dazu auf experimenteller Seite die Programmierbarkeit, Qualität und Quantität der Quanten-Plattformen dahingehend weiterzuentwickeln.
Sprecher: Philip Walther, Universität Wien
Partnerinstitutionen: Institute of Science and Technology Austria, Max-Planck-Gesellschaft, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Universität Innsbruck

F-73 Lipidhydrolyse: Zellulärer Fettabbau
Der SFB untersucht Lipidhydrolasen, die als Schlüsselenzyme für Zellwachstum und Proliferation, zelluläre Signalweiterleitung und Energiestoffwechsel bekannt sind. Funktionsstörungen dieser Lipidhydrolasen können als essenzielle Enzyme für alle Lebewesen Ursachen vieler häufiger Erkrankungen sein. Daher arbeitet dieser Spezialforschungsbereich an einem eingehenden Verständnis der Struktur, Funktion und physiologischen Relevanz von Lipidhydrolasen, das zur Aufklärung von Erkrankungsmechanismen und zur Entwicklung neuer, innovativer Behandlungsstrategien führen soll.
Sprecherin: Dagmar Kratky, Medizinische Universität Graz
Partnerinstitutionen: Medizinische Universität Wien, Technische Universität Graz, Universität Graz

Sechs Doktoratskollegs verlängert
Förderungsmittel in der Höhe von 19 Millionen Euro wurden weiters zur Verlängerung von sechs der aktuell laufenden 41 Doktoratskollegs (DK) vergeben. Die Schwerpunkte und ihre Trägerinstitutionen sind Proteinforschung (Universität für Bodenkultur Wien), Populationsgenetik (Veterinärmedizinische Universität Wien), kardiovaskuläre Erkrankungen (Medizinische Universität Graz), molekulare Pharmakologie (Universität Wien), Psychologie (Universität Salzburg) und diskrete Mathematik (Technische Universität Graz).

Mit den neu bewilligten Mitteln werden Ausbildungsplätze von knapp 70 Doktorandinnen und Doktoranden finanziert. Die Doktoratskollegs sind ein zentrales Förderungsinstrument für die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der Ausbildung des Forschungsnachwuchses an den österreichischen Universitäten. Seit 2017 werden keine neuen DK-Projekte mehr gefördert, stattdessen wurde das doc.funds-Programm als neues Förderungsinstrument strukturierter Doktoratsausbildung gestartet. Bereits bestehende DKs können sich im Rahmen einer Zwischenbegutachtung um eine Fortsetzung bewerben. 


Die sechs DK-Verlängerungen im Einzelnen

(alphabetisch gereiht)

W 1232 Molecular Drug Targets – MolTag
Sprecher: Steffen Hering, ab 2019: Gerhard F. Ecker, Universität Wien
Partnerinstitutionen: Medizinische Universität Wien, Technische Universität Wien, Institute of Science and Technology Austria
Projektwebsite: Molecular Drug Targets - MolTag

W 1226 Metabolic and Cardiovascular Disease – DK MCD
Sprecher: Gerald Höfler, Medizinische Universität Graz
Partnerinstitutionen: Universität Graz, Technische Universität Graz
Projektwebsite: Metabolic and Cardiovascular Disease

W 1224 - Biomolecular Technology of Proteins – BioToP
Sprecher: Christian Obinger, ab 2019: Chris Oostenbrink, Universität für Bodenkultur Wien
Projektwebsite: BioToP

W 1233 Imaging the Mind: consciousness, higher mental and social processes
Sprecher: Manuel Schabus, Universität Salzburg
Partnerinstitution: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
Projektwebsite: Imaging the Mind

W 1225 Population Genetics – PopGen
Sprecher: Christian Schlötterer, Veterinärmedizinische Universität Wien
Partnerinstitutionen: Universität Wien, Gregor-Mendel-Institut
Projektwebsite: Population Genetics

W 1230 Discrete Mathematics
Sprecher: Wolfgang Woess, Technische Universität Graz
Partnerinstitutionen: Universität Graz, Montanuniversität Leoben
Projektwebsite: Discrete Mathematics

Einzelprojektförderung, Mobilität, Karriere und künstlerische Forschung
Die Einzelprojekte, als das bewährte Bottom-up-Förderprogramm des FWF, machen den Hauptteil der Bewilligungen aus. Bei einer Antragssumme (inkl. der Klinischen Forschung) von 82,8 Millionen Euro konnten 25,2 Millionen Euro bewilligt werden, was einer Bewilligungsquote von 30,4 Prozent entspricht. Darüber hinaus wurden unter anderen 28 Förderungen im Rahmen der Mobilitätsprogramme „Schrödinger“ und „Meitner“ bewilligt, 11 Projekte im Bereich des PEEK-Programms zur Förderung der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung und 15 Förderungen im Bereich des Richter-Programms für hervorragend qualifizierte Wissenschafterinnen.

FWF Der Wissenschaftsfonds
Der FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. Nach internationalen Qualitätsmaßstäben unterstützt er herausragende Forschungsprojekte sowie exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich der Gewinnung, Erweiterung und Vertiefung wissenschaftlicher Erkenntnisse widmen.

Weiterführende Informationen
Sämtliche bewilligten Forschungsprojekte sind in der Projektdatenbank („Project Finder“) auf der Website des FWF einsehbar:» https://pf.fwf.ac.at/de/wissenschaft-konkret/project-finder

Darüber hinaus werden zu jeder Kuratoriumssitzung Statistiken zur Verfügung gestellt, zu finden unter: https://www.fwf.ac.at/de/ueber-den-fwf/foerderungsstatistiken/