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Mira Kronschläger erhält Award of Excellence

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(Wien, 06-12-2018) Mira Kronschläger von der Abteilung für Neurophysiologie am Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien wurde vom Wissenschaftsministerium für ihre Dissertation der "Award of Excellence 2018" verliehen.

Der Award of Excellence des Wissenschaftsministeriums wird seit 2008 an die 40 besten Absolventinnen und Absolventen von Doktoratsstudien der wissenschaftlichen und künstlerischen Universitäten des vergangenen Studienjahres vergeben. Die Vorschläge dafür kommen von den Universitäten. Der zweite Preisträger der MedUni Wien ist Marco Augustin.


Der Staatspreis wurde Mira Kronschläger für ihre Dissertation "Glial-Neuronal Interactions in Synaptic Plasticity" aus dem Jahre 2017 verliehen. Wichtige Teile ihrer Forschungsarbeit hatte sie als Erstautorin bereits 2016 im Top-Journal Science veröffentlicht:

Zur Studie
Bislang wurde angenommen, dass das sogenannte „Schmerzgedächtnis“, also die lang anhaltende Verstärkung von Schmerzen nach Verletzungen, Entzündungen oder operativen Eingriffen rein auf Veränderungen der Eigenschaften von Nervenzellen beruht. In dieser Studie hat Mira Kronschläger gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Abteilung für Neurophysiologie am Zentrum für Hirnforschung dieses Dogma in Frage gestellt. Sie konnten zeigen, dass Gliazellen – das sind die unterstützenden Zelltypen im Zentralen Nervensystem – und nicht nur Nervenzellen Auslöser für eine lang anhaltende Verstärkung der Nozizeption sein können. Unter Nozizeption versteht man jede Form der Verarbeitung von Information im Nervensystem, die zum Sinneseindruck „Schmerz“ führen kann. Dieser neue Mechanismus kann nun eine Reihe von klinisch relevanten Formen der Schmerzverstärkung besser als die bisherigen Modelle erklären, denn Gliazellaktivierung kommt nicht nur bei starken Schmerzreizen, sondern z.B. auch bei chronischer Gabe von Opioiden vor.

Zur Person
Die gebürtige Oberösterreicherin Mira Kronschläger studierte Molekulare Biologie mit Schwerpunkt Neurowissenschaften an der Universität Wien und absolvierte danach ihre Doktorarbeit unter Betreuung von Jürgen Sandkühler im Rahmen des PhD-Programms „Cell Communication in Health and Disease“ an der MedUni Wien. Nach einem Auslandsaufenthalt an der University of California, Los Angeles, arbeitet sie nun seit Jänner 2018 als Post Doc in der Abteilung für Neurophysiologie am Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien.

Service: Science
Kronschläger MT, Drdla-Schutting R, Gassner M, Honsek SD, Teuchmann HL, Sandkühler J (2016) Gliogenic LTP spreads widely in nociceptive pathways Science, 354: 1144-1148.
http://science.sciencemag.org/content/354/6316/1144/tab-e-letters