(Wien, 20-12-2019) Sophie Hartinger, Absolventin der MedUni Wien, wurde für ihre hervorragenden Studienleistungen mit dem Würdigungspreis des Wissenschaftsministeriums (Staatspreis für die besten Diplom- und Masterabschlüsse) ausgezeichnet.
Sophie Hartinger erhielt den Preis als Auszeichnung für ihre Studienleistung und Diplomarbeit „Assoziation des PCO-Syndroms mit gestörtem Glukosestoffwechsel in der Schwangerschaft – Eine prospektive Kohortenstudie“.
Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine häufige Endokrinopathie unter der 8-15% der Frauen im reproduktiven Alter leiden. Es zeichnet sich durch die drei Charakteristika ovulatorische Dysfunktion, Hyperandrogenämie und polyzystische Ovarien im Ultraschall aus. Weitere klinische Charakteristika des PCOS sind neben Infertilität auch ein erhöhtes Risiko für Adipositas, Diabetes Mellitus Typ 2 und kardiovaskuläre Erkrankungen im Laufe des Lebens. In der Schwangerschaft stellt das PCOS zudem ein Risiko für metabolische Veränderungen wie Gestationsdiabetes (GDM) einschließlich geburtshilflicher und neonataler Komplikationen dar. Ziel der Studie war es, dieses metabolische Risiko zwischen den unterschiedlich stark ausgeprägten Phänotypen des PCOS sowie gesunden Schwangeren zu vergleichen.
Die Gesamtprävalenz des GDM in der Studie betrug 9%. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied der Prävalenz sowie Insulinresistenz in den einzelnen Gruppen. Es konnten jedoch signifikant erhöhte Glukosekonzentrationen sowie eine erhöhte Glukosurie-Rate in der Gruppe mit dem Vollbild des PCOS nachgewiesen werden. Ein weiterer signifikanter Unterschied zeigte sich beim Konzeptionsmodus. Während in der Kontrollgruppe 100% spontan konzipierten, waren es bei den Frauen mit PCOS nur etwa 7%.
Die Ergebnisse bezüglich des GDM-Risikos beim PCOS zeigen eine Tendenz hinsichtlich eines höheren metabolischen Risikos für Schwangere mit dem Vollbild des PCOS. Weitere Studien mit ausreichend großen Fallzahlen sind jedoch notwendig, um das genaue Risiko aller Subphänotypen exakt einschätzen zu können, und die Betreuung für Mutter und Kind in der Schwangerschaft zu optimieren.
Zum Würdigungspreis
Würdigungspreis – Staatspreis für die besten Diplom- und Masterabschlüsse: Mit diesem Staatpreis, der aus Mitteln der Studienförderung finanziert wird und mit 3.000 Euro dotiert ist, werden seit 1990 jährlich die 50 besten Diplom- und Masterabschlüsse an allen österreichischen Universitäten und Fachhochschulen (von insgesamt 16.000 Abschlüssen jährlich) ausgezeichnet. Die Vorschläge dafür kommen von den Universitäten bzw. der Fachhochschulkonferenz. Die feierliche Überreichung der Preise an die ausgezeichneten Personen erfolgt im Dezember jedes Jahres.
Zur Person
Sophie Hartinger studierte Medizin an der MedUni Wien, ihre Diplomarbeit entstand an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Derzeit absolviert sie die ärztliche Basisausbildung in Linz und wir demnächst Ihre Facharztausbildung im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe beginnen.