Skip to main content English

Markus Zeitlinger erhält als Projektpartner Grants für vier verschiedene Forschungsprojekte aus der europäischen Innovative Medicines Initiative

Alle News

(Wien, 18-01-2019) Markus Zeitlinger, Leiter der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie der MedUni Wien, konnte mehrere Grants für Projekte im Rahmen des „AMR Accelerator Programmes“ der europäischen Innovative Medicines Initiative (IMI) gewinnen. Die Initiative fördert darin Studien zur Erforschung von Multiresistenz gegenüber Antibiotika. Zeitlinger und sein Team sind an gleich vier Projekten beteiligt, wodurch die MedUni Wien eine herausragende Position innerhalb der Initiative einnimmt.

Die Multiresistenz gegenüber Antibiotika (AMR = Antimicrobial resistance) ist ein weltweites, schwerwiegendes Problem. Dementsprechend hat die Weltgesundheitsorganisation WHO eine Liste derjenigen antibiotikaresistenten Krankheitserreger publiziert, die die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellen – mit der Absicht, eine Orientierung für die Forschung und Entwicklung von neuen Antibiotika zu geben.

Auch auf EU-Ebene hat man sich dieses Themas angenommen: die „Innovative Medicines Initiative“ („IMI“), eine Kooperation zwischen der EU und der europäischen pharmazeutischen Industrie (EFPIA), hat ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt, welches sich auf verschiedenen Ebenen der Multiresistenz gegenüber Antibiotika widmet: das „AMR Accelerator Programme“.
Eine Säule darin umfasst den Bereich von „Portfolio bildenden Netzwerken zur Verbesserung der Forschungs- und Entwicklungskette von neuen und innovativen Wirkstoffen gegen AMR“. Um hierzu Möglichkeiten bzw. Lösungen zu finden, wurden Forschungsprojekte mit verschiedenen Schwerpunkten (insges. 7 „Topics“) ausgeschrieben, da Pharmafirmen keinen großen finanziellen Anreiz haben, hier Produkte/Medikamente zu entwickeln. Die unter Beteiligung der MedUni Wien eingereichten 4 Projekte wurden alle zur Förderung ausgewählt, wodurch die MedUni zur erfolgreichsten Universität innerhalb dieses Calls wird.

Neue Medikamente gegen Tuberkulose, Gonorrhoe und multiresistente Bakterien
Zwei Projekte (“RespiriNMT”, “RespiriTB”) beschäftigen sich mit der Entwicklung neuer TBC-Medikamente (in Topic 1: Progress new assets (One pre New Molecular Entity (preNME) and One first-time-in-human (FTIH)) for tuberculosis that act synergistically with bedaquiline, cytochrome bc or cytochrome bd inhibitors; Topic 2: Progress novel assets (One first-time-in-human (FTIH)) for non-tubercular mycobacteria (NTM) that may act synergistically with bedaquiline, and cytochrome bc drugs).
Ein weiteres Projekt (“AB-DiRecT”) forscht an einem neuen Medikament gegen Gonorrhoe (in Topic 4: Determination of gepotidacin levels in tonsils and prostatic tissue)
und ein weiteres (“GNA NOW”) mit Medikamenten gegen multi-resistente gram-negative Bakterien (in Topic 7: Intravenous treatments of serious infections (urinary tract infections (UTI), intra-addominal infections (IAI) & hospital-acquired pneumonia/ventilator associated pneumonia (HAP/VAP)) caused by Gram(-) bacteria (Enterobacteriaceae +/- Pseudomonas and/or Acinetobacter).

Die Aufgabe der MedUni Wien wird bei allen Projekten sein, Studien am Menschen durchzuführen, entweder um die Anwendung zu optimieren (Topic 4) oder überhaupt als Erstanwendung an Menschen (Topics 1,2,7).
 
Über die Innovative Medicines Initiative
Die Innovative Medicines Initiative (IMI) bemüht sich, die Gesundheit zu verbessern, indem sie die Entwicklung und den Zugang neuesten Generation von Medikamenten zu den PatientInnen beschleunigt, insbesondere in Bereichen, in denen ein medizinisches oder soziales Bedürfnis ungedeckt ist. Dies geschieht durch die Erleichterung der Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Akteuren der Gesundheitsforschung, darunter Universitäten, Pharmaunternehmen, andere in der Gesundheitsforschung tätige Unternehmen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Patientenorganisationen und Arzneimittelaufsichtsbehörden.
IMI ist eine Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und der europäischen Pharmaindustrie, vertreten durch die Europäische Föderation der pharmazeutischen Industrie und Verbände (EFPIA). 

Zur Person
Markus Zeitlinger studierte Medizin in Wien, absolvierte die Facharztausbildung in Innerer Medizin sowie in Klinischer Pharmakologie, machte das Postgraduate-Diplom in Clinical Research und habilitierte sich im Jahr 2008 in Klinischer Pharmakologie. Seit Juni 2007 leitet er die Sektion Clinical Pharmacokinetics /Pharmacogenetics and Imaging an der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie der MedUni Wien/AKH Wien, seit Oktober 2015 ist er Klinikleiter. Er hält mehrere Funktionen bei nationalen und internationalen infektiologischen und pharmakologischen Fachgesellschaften. Markus Zeitlinger hält bei über 160 Publikationen in peer-reviewed Journals. Als Experte der EMA hat er an über 400 wissenschaftlichen Gutachten (SAWP/CHMP) mitgearbeitet.