(Wien, 22-03-2019) Kaan Boztug, Experte für angeborene seltene Erkrankungen der Blutbildung und des Immunsystems von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien, wird für seine herausragenden Leistungen bei der Erforschung von angeborenen Störungen der Immunabwehr von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für Medizin ausgezeichnet. Weitere von der Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Stiftung finanzierte Preise gehen an die MedizinerInnen Elisabeth Salzer und Bernd Boidol sowie an den Medizinhistoriker Carlos Watzka.
Der Preis wird zum ersten Mal an der Akademie vergeben. Er richtet sich an WissenschafterInnen bis 45 Jahre, die zu Krankheiten des Immunsystems forschen.
Förderpreise für Nachwuchs in der Medizin
Neben dem Preis für Medizin vergibt die ÖAW auch zwei dotierte Förderpreise. Sie gehen an WissenschaftlerInnen, die hervorragende Publikationen im Bereich der medizinischen Forschung vorweisen können und deren Promotion nicht mehr als vier Jahre zurückliegt. Ausgezeichnet werden heuer Elisabeth Salzer, PostDoc am Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases, für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der angeborenen Immundefizienzen, sowie Bernd Boidol, PostDoc an der MedUni Wien, für seine Forschungen auf dem Gebiet der Hämatologie.
Preis für Medizingeschichte
Den Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für die Geschichte der Medizin erhält der Soziologe und Medizinhistoriker Carlos Watzka von der Universität Graz. Die Auszeichnung wird ihm in Anerkennung seiner Forschungsarbeiten zur Sozialgeschichte der Medizin der Frühen Neuzeit verliehen.
                  Die Namen der Preise gehen auf Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta  (1588–1666) zurück.  Der Mediziner war mehrmaliger Rektor der  Universität Wien und Leibarzt von Ferdinand II., Ferdinand III. sowie  Leopold I. Sein Grab befindet sich im Wiener Stephansdom. Im Jahre 1661  richtete er eine Stiftung ein, die bis heute besteht. Die Johann Wilhelm  Ritter von Mannagetta-Stiftung unterstützt die ÖAW bei der Finanzierung  von Preisen in der Medizin sowie Stipendien in den Geistes-, Kultur-  und Sozialwissenschaften.
Zur Person
Nach seinem  Medizinstudium in Düsseldorf, Freiburg und London und einem Doktorat am  The Scripps Research Institute in La Jolla/San Diego in den USA,  absolvierte Kaan Boztug seine klinische Ausbildung und postdoktorale  Forschungsarbeit an der Medizinischen Hochschule Hannover. 2011 übernahm  er eine Stellung als Gruppenleiter am CeMM und arbeitete auch an der  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen  Universität Wien. Darüber hinaus ist er Leiter des CeRUD Vienna Center  for Rare and Undiagnosed Diseases und Leiter des Jeffrey Modell  Expertisezentrums für angeborene Immundefekterkrankungen am St. Anna  Kinderspital und der MedUni Wien. Seit 2016 leitet Boztug das LBI-RUD  Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases. Boztug hat  zahlreiche Preise und internationale Auszeichnungen erhalten, darunter  ein FWF-START- Preis sowie je ein ERC-Starting- und ein  ERC-Consolidator-Grant sowie der Clemens von Pirquet Preis als zuletzt  meistzitierter Wissenschaftler in der Kinder- und Jugendheilkunde 2018.  Seit März 2019 ist er wissenschaftlicher Direktor der St. Anna  Kinderkrebsforschung.