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Arthur Schüller, geboren am 28. Dezember 1874: „Vater der Neuroradiologie“

Film würdigt Leben und Schaffen des von den Nationalsozialisten aus Wien vertriebenen Wissenschafters
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(Wien, 28-12-2020) Heute vor 146 Jahren, am 28. Dezember 1874, wurde Arthur Schüller (Schuller) geboren. Er gilt durch seine wissenschaftlichen Leistungen an der medizinischen Fakultät der Universität Wien als „Vater der Neuroradiologie“. Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten über Röntgendiagnostik der Gehirnkrankheiten und Schädeldefekte. Durch die Nationalsozialisten vertrieben, verbrachte Schüller seine letzten Lebensjahre in Australien. Ein Film würdigt das Leben und Schaffen des medizinischen Pioniers.

Arthur Schüller wurde in Brünn (Brno/Tschechische Republik) geboren. Er studierte Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und promovierte 1899 "sub auspiciis imperatoris" zum Doktor der gesamten Heilkunde. Im Jahr 1907 wurde er für Neurologie und Psychiatrie habilitiert (Habilitationsschrift: "Röntgendiagnostik der Erkrankungen des Kopfes") und lehrte fortan als Privatdozent. 1914 wurde ihm der Titel eines ao. Prof. für Nerven- und Geisteskrankheiten verliehen, und er erhielt einen Lehrauftrag für Röntgenologie des Schädels. Ab 1908 arbeitete er zudem als Vorstand der Nervenabteilung im Franz-Joseph-Ambulatorium in Wien und als Mitarbeiter im Zentral-Röntgenlabor des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) unter Guido Holzknecht.

Arthur Schüller gilt als "Vater der Neuroradiologie". Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten über Röntgendiagnostik der Gehirnkrankheiten und Schädeldefekte. U.a. nach ihm ist die "Hand-Schüller-Christiansche Erkrankung" benannt. Schüller führte 1936 erstmals eine Zisternographie durch.

Schüller wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt, seine venia legendi wiederrufen und er am 22. April 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau emigrierte Schüller nach Melbourne (Australien). Die beiden Söhne kamen im Vernichtungslager Auschwitz (Polen) ums Leben. In Australien arbeitete Schüller weiterhin als Radiologe. Er verstarb am 31. Oktober 1957.

Ein Film, produziert von Arthur Schüllers Großneffen Andrew Schuller, porträtiert Schüllers privaten und beruflichen Lebensweg.

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