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Elisabeth Förster-Waldl übernimmt eine Professur im Fachbereich Klinische Immunologie

Expertin für immunologische Dysfunktionen an der Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie
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(Wien, 02-12-2020) Elisabeth Förster-Waldl, Leiterin des Bereiches Klinische Immunologie an der Klinischen Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde und des Comprehensive Centers for Pediatrics der MedUni Wien, hat mit 1. Dezember 2020 eine Professur im Fachbereich Klinische Immunologie an der Medizinischen Universität Wien übernommen. 

Elisabeth Förster-Waldl repräsentiert und bearbeitet aufgrund ihren zweifachen fachärztlichen Ausbildung und dazugehörigen Habilitationen in der Kinder- und Jugendheilkunde sowie in der Klinischen Immunologie die assoziierten klinischen Bereiche als auch die entsprechenden Forschungsbereiche.

Förster-Waldls Forschung und klinische Arbeit konzentrieren sich auf Themengebiete der Klinischen Immunologie, die sich mit immunologischer Dysfunktion beschäftigen. Sowohl altersbedingt im Rahmen Frühgeburtlichkeit / frühe Kindheit ‚immaturity of the immune response’ oder durch angeborene genetische Veränderungen ‚inborn errors of immunity’.

Insbesondere veränderte Infektionskontrolle als Zeichen einer immunologischen Dysfunktion untersucht die Forschungsgruppe um Förster-Waldl in ex-vivo in-vitro experimentellen Settings in humanen Zellpopulationen. Diese Forschungsarbeiten, die im Rahmen von zahlreichen lokalen, nationalen und auch internationalen Kooperationen entstanden, beschreiben molekulare Mechanismen der immunologischen Unreife und identifizieren neue Immundefekte beim Menschen, wobei sich der Schwerpunkt der vergangenen Jahre auf Mechanismen der Innate Immunity konzentrierte.

Förster-Waldls Arbeiten können in Zukunft zu verbesserter Prävention und Behandlung von PatientInnen mit immunologischen Dysfunktionen aufgrund von präzisem Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen führen. Somit ist ein Ziel von Förster-Waldls Arbeiten für diese Erkrankungsgruppen, einen Weg zu personalisierten therapeutischen Interventionen zu ebnen.

Förster-Waldls Arbeiten führten zu zahlreichen Publikationen, Drittmittel-Einwerbungen und internationalen kooperativen Forschungsaktivitäten, insbesondere ist hierbei die Kooperation mit der international tätigen Jeffrey Modell Foundation http://www.info4pi.org erwähnenswert.

Wissenschaftliche Ziele
Als „clinical scientist“ verfolgt Förster-Waldl langfristig einen Weg, der als „bedside to bench and back to the patient“ skizziert werden kann. Ihr Brückenschlag zwischen dem Forschungscluster Immunologie der MedUni Wien und den klinischen Zentrumsstrukturen des AKH Wien, so etwa dem Comprehensive Center for Pediatrics und weiteren klinischen Einrichtigungen, welche PatientInnen mit immunologischer Dysfunktion betreuen und diagnostizieren, wird im Rahmen ihrer Professur weiter ausgebaut werden. So ist geplant, in einem kooperativen Ansatz mit PartnerInnen verschiedener klinischer Disziplinen und medizinisch-diagnostischen und -theoretischen Einrichtungen die Grundlagen-, translationale und klinische Forschung voranzutreiben, um die zahlreichen Pathomechanismen immunologischer Dysfunktionen weiter zu analysieren. Der wissenschaftliche Bogen, der in naher Zukunft gespannt werden wird, beinhaltet von der Register-Forschung, welche mit dem „Deep Phenotyping“ gekoppelt ist, das breite Feld der Immungenetik gemeinsam mit KooperationspartnerInnen des „Deep Sequencing“ bis zur zellbiologischen und molekularen Laborforschung, welche sich weiterhin dem besseren Verständnis von zellulären Funktionen einer reduzierten Infektionskontrolle widmen wird.

Nachwuchsförderung und Lehre
Auch im Rahmen ihrer Tätigkeit als Lehrende an der MedUni Wien übt Förster-Waldl einen Brückenschlag aus zwischen dem Curriculum für Kinder- und Jugendheilkunde, dem PhD-Programm Immunologie und dem PhD-Programm POET, um der starken Bedeutung der Interdisziplinarität des Themas Klinische Immunologie gerecht zu werden. Förster-Waldl ist es ein wichtiges Anliegen, jungen KollegInnen früh auf dem Berufsweg als Lehrende und Mentorin zur Verfügung zu stehen, und hält hierbei insbesondere auch gender-relevante Aspekte im Blickwinkel.

Ein vorrangiges Ziel wird es ihr auch in Zukunft sein, Begeisterung für Pädiatrische Immunologie und Klinische Immunologie anzufachen und zu fördern, Karrierewege für diese Themen zu entwickeln und auch als ‚role model’ für eine Universitätskarriere zur Verfügung zu stehen.

Zur Person
Elisabeth Förster-Waldl studierte Medizin in Wien – mit Lehraufenthalten in Tübingen, Boston und Freiburg im Breisgau – und begann ihre Laufbahn als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Labor für Zellbiologie und Immundermatologie. Es folgten die Ausbildungen zur Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde sowie zur Fachärztin für Klinische Immunologie. Eine Förderung durch ein Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendium führte sie zu einem zweijährigen Forschungsaufenthalt an die Universität Basel in das Labor für Pädiatrische Immunologie. Weitere internationale Kooperationen brachten sie nach La Jolla und Berlin. Im Jahr 2004 folgte die Habilitation in Kinder- und Jugendheilkunde, im Jahr 2019 die Habilitation in Klinischer Immunologie.