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Marta Rizzi übernimmt Professur für Klinisch Experimentelle Immunologie

Forschungsfokus auf menschlichen B-Zell-Lymphozyten
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(c) privat

(Wien, 01-06-2022) Marta Rizzi übernahm mit Anfang Juni die Professur für Klinisch Experimentelle Immunologie (§98) an der MedUni Wien. Die Expertin für menschliche B-Zell-Lymphozyten kommt vom Universitätsklinikum Freiburg nach Wien.

 

Marta Rizzis Expertise ist die Entwicklung menschlicher B-Zell-Lymphozyten, die Aktivierung im physiologischen Kontext und bei Krankheiten. B-Lymphozyten sind ein wesentlicher Bestandteil der adaptiven Immunität, sie produzieren Antikörper, können aber auch Antigene für T-Zellen präsentieren und durch die Sekretion von Zytokinen zu Entzündungen beitragen. Eine gestörte B-Zellfunktion kann auf unterschiedliche Weise zu Krankheiten beitragen. Wenn die Toleranz gebrochen ist, produzieren B-Zellen Autoantikörper, die zu Autoimmunität führen können. Ein Defekt in der frühen B-Zell-Entwicklung kann zu einer Immunschwäche führen. Ein Defekt in der Interaktion mit T-Zellen kann zu einer Dysregulation des Immunsystems führen.

„Meine Forschung konzentriert sich auf das Verständnis des Mechanismus, der die Entwicklung von B-Zellen und die Aufrechterhaltung der B-Zell-Toleranz antreibt“, erklärt Marta Rizzi. „Indem wir dies untersuchen, zielen wir darauf ab, neue Biomarker und molekulare Ziele zu identifizieren, um die B-Zell-Funktion bei B-Zell-vermittelten Krankheiten zu modulieren.“

Dazu haben Rizzi und ihr Team innovative In-vitro-Modellierungswerkzeuge entwickelt, die es ermöglichen, die Dynamik des Verhaltens menschlicher B-Zellen in vitro zu untersuchen. Durch die Kombination von High-End-In-vitro-Modellen mit Hochdurchsatztechnologien arbeiten sie daran, Regelkreise in B-Zellen zu enträtseln sowie den spezifischen Beitrag von B-Zellen zu Autoimmunerkrankungen oder zu Immunschwächen, die durch spezifische genetische Defekte verursacht werden, zu identifizieren. „Wichtig ist, dass wir die Auswirkungen zielgerichteter Therapien untersuchen, die zur Modulation des Immunsystems auf B-Zellen eingesetzt werden, um potenzielle Nebenwirkungen vorherzusagen oder ihre Wirkungsmechanismen zu erklären.“

„Unser Labor soll zu einer Drehscheibe für die B-Zell-Forschung werden, die von uns entwickelten Werkzeuge und Fachkenntnisse werden als Plattform für die Entwicklung von Projekten und Kooperationen dienen. Ich freue mich darauf, einen Beitrag zum Forschungsumfeld an der MedUni Wien zu leisten.“

Prinzipien der gezielten Behandlung bei Immunerkrankungen vermitteln
Rizzi schätzt die Interaktion mit Studierenden auf allen Ebenen. „Das Gebiet der klinischen Immunologie ist komplex und wächst ständig. Ich möchte den Studenten Werkzeuge an die Hand geben, um Muster und allgemeine Prinzipien der Immunantwort auf Infektionen, Autoimmunität, Entzündungen und Immunschwäche zu verstehen. Dies wird ihnen helfen, das allgemeine Prinzip einer spezifischen gezielten Behandlung bei immunvermittelten Erkrankungen zu erkennen.“ Der enge Austausch mit Studierenden in Seminaren und Praktika soll als gute Gelegenheit genutzt werden, Studierende für die Klinische Immunologie zu motivieren, zu engagieren und ihre Neugier für Forschungsfragen zu wecken. Dies ist für Rizzi ein wesentlicher Schritt, um klinische WissenschafterInnen auszubilden, die die Zukunft der Medizin gestalten werden. „Ich möchte mich in der Betreuung der Studierenden und des wissenschaftlichen Nachwuchses engagieren. Ich habe selbst wunderbare Erfahrungen gemacht, sowohl als Mentee wie auch als Mentor. Ich möchte meine Erfahrung nutzen und zur Generation junger Forscher, insbesondere Wissenschafterinnen, beitragen. Und ich freue mich darauf, Teil der MedUni Wien zu sein.“

Zur Person
Marta Rizzi studierte Medizin an der Universität Genua, ihr PhD-Studium in Klinischer und Experimenteller Immunologie absolvierte sie in Genua und an der University of California in San Diego (USA). Nach ihrer Facharztausbildung in Allergie und Immunologie in Genua arbeitete sie als Postdoc an der Universität Freiburg, wo sie sich im Fach Experimentelle Medizin habilitierte. Seit 2014 arbeitete sie als Forschungsgruppenleiterin an der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie am Universitätsklinikum Freiburg.