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Wilhelm Behringer übernimmt Professur für Notfallmedizin an der MedUni Wien

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(Wien, 01-10-2021) Wilhelm Behringer übernimmt mit 1. Oktober 2021 die Professur für Notfallmedizin (§98) an der MedUni Wien. Der Experte für die Behandlung schwerstkranker NotfallpatientInnen kommt vom Universitätsklinikum Jena nach Wien.

Wilhelm Behringer war seit 2015 Direktor der Klinik für Notfallmedizin am Universitätsklinikum Jena. Dazu war er an der Friedrich Schiller Universität Jena zum ersten Lehrstuhl für Notfallmedizin in Deutschland berufen. Sein klinischer Schwerpunkt liegt in der Behandlung schwerstkranker NotfallpatientInnen, insbesondere PatientInnen nach Herzstillstand. An der Universitätsklinik für Notfallmedizin von MedUni Wien/AKH Wien will Behringer PatientInnenversorgung, Forschung und Lehre hinsichtlich Qualität und Innovation auf höchstem internationalen Niveau durchführen und weiterentwickeln.

Die Notfallmedizin in Österreich bedarf einer besonderen Beachtung. „In den meisten Ländern der Welt und in 21 von 27 EU-Ländern wird Notfallmedizin als eine mehrjährige Facharztausbildung angeboten. Österreich ist eines der wenigen Länder weltweit, in denen es keine nennenswerte strukturierte Ausbildung für die in Notfallabteilungen tätigen ÄrztInnen gibt. Die Etablierung einer strukturierten notfallmedizinischen Ausbildung, beginnend bei den Studierenden, über Assistenz- bis zu den FachärztInnen hat für mich höchste Priorität“, erklärt Behringer.

In der Forschung sieht Behringer seinen zukünftigen Schwerpunkt in der Versorgungsforschung und Vernetzung aller Notfallabteilungen in Österreich. Derzeit fehlen systematische Erhebungen der Daten von innerklinischen NotfallpatientInnen. Diese Daten sind aber Voraussetzung für eine vernünftige Planung sektorenübergreifender PatientInnenströme. Weitere Schwerpunkte sollen die Entwicklung neuer Therapien für PatientInnen nach Herzstillstand sowohl im Großtiermodell als auch in klinischen Studien darstellen.

Die Studierenden bereits früh im Studium für die Notfallmedizin begeistern
Mit neuen innovativen Lehrmethoden und patientennaher Ausbildung will Behringer die Studierenden bereits früh im Studium für die Notfallmedizin begeistern. „Herkömmliche Lehrmethoden und Frontalunterricht könnenn keine Studenten mehr begeistern. Constructive Allignment und neue Lehrräume wie E- learning, B-learning, Microlearning oder Flipped classroom gilt es, den Studierenden anzubieten.“

Zur Person
Wilhelm Behringer studierte Humanmedizin an der Universität Wien. Seine Facharztausbildung für Innere Medizin (Abschluss 2004) und Zusatzfach Intensivmedizin (Abschluss 2007) absolvierte er im AKH Wien an der Universitätsklinik für Notfallmedizin. Das Notarztdiplom erwarb er 2004. Von 2009 bis 2011 leitete er das Emergency Department des Alain Hospital in Abu Dhabi, welches in dieser Zeit von der Medical University Vienna International verwaltet wurde. 2015 wurde er zum Primarius der Abteilung für Notfallmedizin, KH Floridsdorf, ernannt, eher er im selben Jahr auf die Professur für Notfallmedizin nach Jena in Deutschland berufen wurde. In Deutschland erlangte er die Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin (2015), Intensivmedizin (2015) und Klinische Akut- und Notfallmedizin (2021). Von 1998 bis 2001 führte ihn ein Forschungsaufenthalt in das renommierte Safar Center for Resuscitation Research, Pittsburgh, USA. Die Venia legendi erwarb er 2002 an der Medizinischen Universität Wien, und die Titularprofessur 2012. Berufsbegleitend absolvierte er ein MBA Studium Health Care Management an der Wirtschaftsuniversität Wien und ein MSc Studium Patientensicherheit und Qualitätsmanagement an der Universität Wien.

Behringer ist Past-President und Gründungsmitglied der Österreichischen Vereinigung für Notfallmedizin (AAEM), Mitglied des erweiterten Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Akut- und Notfallmedizin (DGINA) sowie im Vorstand der Europäischen Gesellschaft für Notfallmedizin (EUSEM). Für seine wissenschaftliche Arbeit erhielt er mehrfache Auszeichnungen. Darüber hinaus war er Patentinhaber und Mitgründer einer Start-up Firma, welche Kühlmethoden für PatientInnen nach Herzstillstand entwickelte.