(Wien, 26-09-2022) Edin Muratspahić, ehemaliger PostDoc am Institut für Pharmakologie der MedUni Wien, wurde mit dem Hans-Horst Meyer Preis 2021 der Österreichischen Pharmakologischen Gesellschaft ausgezeichnet. Er beschäftigte sich in der von der Jury gewürdigten Arbeit mit der Entwicklung eines möglichen neuen Schmerzmittels basierend auf einem natürlich-vorkommenden Molekül der Sonnenblume.
Die Arbeit wurde in der Arbeitsgruppe von Christian Gruber am Institut für Pharmakologie der MedUni Wien durchgeführt.
Die Österreichische Pharmakologische Gesellschaft (APHAR) vergibt jährlich den Hans-Horst-Meyer-Preis, um besondere Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in der experimentell-pharmakologischen und toxikologischen sowie der klinisch-pharmakologischen Grundlagenforschung anzuerkennen und ihre weitere Entwicklung zu fördern. Covid-bedingt wurde die Vergabe des Preises 2021 ausgesetzt, und erfolgt nun in diesem Jahr für wissenschaftliche Arbeiten aus dem Jahr 2021.
Zur Person
Edin Muratspahić wurde in Bugojno (Bosnien und Herzegowina) geboren. 2014 schloss er das Bachelorstudium der Chemie und 2017 das Masterstudium der Biologischen Chemie mit der Auszeichnung an der Universität Wien ab. In der Zeit von 2017 bis 2021 forschte er als PhD Student am Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien unter Betreuung von Christian W. Gruber. In seiner Doktorarbeit befasste sich Muratspahić mit der Entdeckung und dem Design von zyklischen, natürlich vorkommenden Peptiden sowie deren pharmakologischer Charakterisierung als Liganden des κ-opioid Rezeptors. Im Zuge seiner Dissertation erwarb er das renommierte Marietta Blau Stipendium des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und verbrachte somit einen Forschungsaufenthalt als Gastwissenschafter am Institute for Molecular Bioscience, der University of Queensland, in Australien. Nach seinem PhD begann Edin Muratspahić als PostDoc in der Forschungsgruppe von Hosseinzadeh am Knight Campus for Accelerating Scientific Impact der University of Oregon, USA, wo er sich derzeit mit dem de novo Peptid- und Proteindesign auseinandersetzt.
Edin Muratspahić wird im Rahmen des prestigeträchtigen Schrödinger Stipendiums (vergeben vom Fonds zur Förderung der Wissenschaft FWF) im nächsten Jahr am Institute for Protein Design, der University of Washington in der Forschungsgruppe des renommiertem Biochemikers David Baker forschen. In seiner Forschungsarbeit wird sich Edin Muratspahić dem computer-basierten Design von allosterischen Peptidmodulatoren der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, einem topaktuellen Forschungsthema, widmen.
Publikation: Journal of Medicinal Chemistry
Design of a stable cyclic peptide analgesic derived from sunflower seeds that targets the k-opioid receptor for the treatment of chronic abdominal pain.
Edin Muratspahić, Nataša Tomašević, Johannes Koehbach, Leopold Duerrauer, Seid Hadžić, Joel Castro, Gudrun Schober, Spyridon Sideromenos, Richard J. Clark, Stuart M. Brierley, David J. Craik, Christian W. Gruber.
https://doi.org/10.1021/acs.jmedchem.1c00158