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Weltherztag: Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen rechtzeitig behandeln

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(Wien, 28-09-2022) Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich die häufigste Todesursache. Dazu gehören Erkrankungen der Herzkranzgefäße – mit dem Herzinfarkt als schlimmster Ausprägung –, Erkrankungen der Herzklappen und des Herzrhythmus. Viele dieser Erkrankungen könnten im Vorfeld behandelt oder sogar vermieden werden. „Risikofaktoren sollten so bald wie möglich erkannt und rechtzeitig behandelt werden, damit schwere Herzerkrankungen gar nicht oder viel später auftreten", erklärt Kardiologe Christian Hengstenberg von der MedUni Wien anlässlich des Weltherztages am 29. September. Zu diesen Risikofaktoren gehören hoher Blutdruck, hohe Blutfette, Diabetes mellitus und das Rauchen. Hengstenberg rät zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.

Im Jahr 2019 starben etwa 32.000 Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (45 % bei Frauen und 35 % bei Männern), was Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich zur häufigsten Todesursache macht. Es sind vor allem Erkrankungen der Herzkranzgefäße bis hin zum Herzinfarkt, oder auch Erkrankungen der Herzklappen und des Herzrhythmus.
Erkrankungen des Herzens werden mit steigendem Alter deutlich häufiger und nehmen in der Gesellschaft zu, auch, weil die Bevölkerung immer älter wird.

Doch es handelt sich nicht um eine reine Alterserscheinung, erklärt Christian Hengstenberg, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin II und deren Klinischer Abteilung für Kardiologie von MedUni Wien und AKH Wien. Obwohl 60% aller vorzeitigen Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sich bei Personen über 65 Jahren ereigneten, entfielen dennoch 2019 laut Angaben des Sozialministeriums deutlich über 1 Million Krankenstandstage auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Aus Sicht des Kardiologen ist eine bestmögliche Versorgung der Herzen der Bevölkerung eine unbedingte und prioritäre Notwendigkeit: "Einerseits ist es wichtig, die verschiedenen Herzerkrankungen zu erkennen und zu behandeln. Aber es ist auch besonders bedeutsam, Risikofaktoren so rechtzeitig zu behandeln, dass die Herzerkrankungen gar nicht oder viel später auftreten." Zu diesen Risikofaktoren gehören Bluthochdruck, hohe Blutfette, Diabetes mellitus und das Rauchen. Zwar besteht in Österreich eine gute Abdeckung mit Krankenhäusern und niedergelassenen Kardiolog:innen, aber durch die Corona-Pandemie war es zuletzt schwieriger, einen Termin bei einem/einer Herzspezialist:in zu bekommen.

Warum es wichtig ist, auf Warnzeichen zu achten: "Manchmal werden Zeichen für Herzerkrankungen als ‚normaler‘ Alterungsprozess angesehen. Sofern es dann aber zu einem schweren Ereignis, wie zum Beispiel einem Herzinfarkt kommt, ist es in der Rückschau für uns Herzspezialisten manchmal wirklich sehr bedauerlich. Dies insbesondere, da wir in der Kardiologie häufig sehr gute Behandlungsmöglichkeiten anzubieten haben."

Durch nicht erkannte und nicht behandelte Herzerkrankungen wird in der Regel auch die Sterblichkeit deutlich beeinflusst. Daher plädiert Hengstenberg für ein rechtzeitiges Erkennen und Behandeln der Risikofaktoren und für regelmäßige ambulante Besuche in kardiologischen Einrichtungen. "Ähnlich wie bei der Darmspiegelung ist zu empfehlen, ab einem Alter von 50 Jahren regelmäßige Herzchecks durchführen zu lassen, um die eigene Gesundheit präventiv im Griff zu haben.“