MedUni Wien zeichnet Lehrende für exzellente Lehre und innovative Entwicklung aus

Den „Ehrenpreis für innovative curriculare Entwicklung“ vergibt die MedUni Wien an Personen, die sich durch das Einbringen neuer Methoden in der Lehre besonders verdient gemacht haben. Preisträger ist dieses Jahr Harald Kittler, der gemeinsam mit seinem Team ein interaktives Setting in der Online-Lehre geschaffen hat. Pandemiebedingt erfolgte der Unterricht des „Blocks 26“ online. Innerhalb von sechs Wochen wurden 60 Stunden Vorlesungsmaterial in einem selbst gebauten Filmstudio aufgenommen, geschnitten und produziert. Um Student:innen in die Lehrveranstaltung einzubinden, setzten Harald Kittler und sein Team verschiedene didaktische Methoden ein. Während der Lehrveranstaltung konnten etwa die Studierenden mit dem:der im Filmstudio anwesenden Vortragenden chatten. Zudem wurden die Hochschüler:innen durch Umfragen und Quizfragen aktiv in das Vorlesungsgeschehen eingebunden. Durch wöchentliche “Test-Yourself“-Events mit prüfungsimmanentem Charakter konnte die Effizienz der Wissensvermittlung überprüft werden. Die gewonnenen Erfahrungen sollen außerdem genutzt werden, um den „Block 26“ auch nach den pandemiebedingten Einschränkungen weiter zu verbessern und neue Settings (Hybrid-, Simulive- bzw. Semilive-Veranstaltungen) zu konzipieren. Harald Kittler zeigte großes Engagement, um für die Student:innen der MedUni Wien den bestmöglichen Lernerfolg zu gewährleisten.

Ehrenpreis für exzellente Lehre
Heimo Lagler, Lorenz Schubert und Manuel Kussmann von der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien wurden mit dem Ehrenpreis für exzellente Lehre ausgezeichnet. Die Lehrenden des Wahlfachs „Antimikrobielle Chemotherapie“ nutzen das interaktive Seminar, um Student:innen im Bereich der klinischen Praxis, insbesondere der klinischen Infektiologie, auszubilden. Da bereits jede:r Student:in vor Beginn des bewährten Wahlfaches Grundkenntnisse in der antimikrobiellen Therapie mitbringt, ist das Ziel des Seminars, mithilfe von klinischen Fallbeispielen und einem Repetitorium eine vertiefte Ausbildung für den verantwortungsvollen Einsatz der antimikrobiellen Therapie im klinischen Alltag zu vermitteln. Pandemiebedingt wurde der Präsenzunterricht im Hörsaal komplett auf Distance-Learning umgestellt, weswegen eine Umstellung auf online erfolgte. Alle Termine, Lerninhalte und die Wissensüberprüfung zu jeder Seminareinheit werden seit Beginn der Corona-Pandemie über einen Moodle-Kurs angeboten. Es wurden auch laufend neue Lernunterlagen ausgearbeitet. In Zeiten, in denen es keine Corona-Restriktionen gibt, werden laut Heimo Lagler die klinischen Fälle wieder direkt vor Ort an den Patient:innen aufgearbeitet und der theoretische Teil findet wie gewohnt im Hörsaal statt. Es ist aber geplant, die Seminare auch live zu übertragen und aufzuzeichnen. Der:die Patient:in wird dabei aus Datenschutzgründen nicht gefilmt. Das Angebot der Moodle-Plattform soll laufend erweitert werden.

Zu den Personen
Harald Kittler studierte Medizin in Wien und arbeitete anschließend als Turnusarzt an der Abteilung für Chirurgie und Innere Medizin im Krankenhaus Allentsteig. Noch im selben Jahr wechselte er 1994 an die Universitätsklinik für Dermatologie an der MedUni Wien, wo er auch heute noch tätig ist. Kittler ist Oberarzt und Forschungsteamleiter „In vivo skin imaging“. In seiner wissenschaftlichen Laufbahn hat er 221 Publikationen in peer-reviewed Journals veröffentlicht, er ist auch Autor von vier Büchern über Dermatologie. Von 2008 bis 2012 war Kittler „Editor in chief” des Journals „Dermatology: Practical and Conceptual“.

Nach seinem Medizinstudium in Wien spezialisierte sich Heimo Lagler durch seine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Abteilung für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin der MedUni Wien. Sein Diplom für Tropenmedizin absolvierte Lagler am Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg. Nach einem Lehraufenthalt in Tübingen schloss er einen Master of Public Health an der MedUni Wien ab. Seit 2019 ist er Leiter der interdisziplinären Spezialambulanz für Echinokokkose am AKH Wien, seit 2022 Leiter einer Forschungsgruppe mit dem Schwerpunkt „Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten“.

Lorenz Schubert ist PhD-Student am Zentrum für Public Health sowie Arzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin der MedUni Wien. Zuvor war er als Arzt an der Abteilung für Urologie tätig. Lehraufenthalte hat Schubert bereits in Peru, Mistelbach, Zürich, Madrid, La Paz, Schwarzach und Berlin absolviert. Seit 2019 unterrichtet er mehrere Seminare und Kurse an der MedUni Wien.

Manuel Kussmann absolviert seine Facharztausbildung für "Innere Medizin, Infektionskrankheiten und Tropenmedizin" an der Universitätsklinik für Innere Medizin I, II und III der MedUni Wien, zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter. Das klinisch-praktische Jahr schloss er an den Universitätskliniken für Notfallmedizin, Anästhesie, Urologie und Innere Medizin I (Abteilung für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin) ab.