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Benedikt Sagl erhält Förderung des FFG

FFG BRIDGE-Forschungsförderung für Projekt zu AI-basierter Diagnostik kraniomandibulärer Dysfunktionen
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Bild: Universitätszahnklinik Wien/Mariano Ngyuen

(Wien, 05-06-2025) Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt im Rahmen des Förderprogramms BRIDGE 2024-02 das innovative Projekt TMD TRACE („TemporoMandibular Disorders - Training of neural networks and Research for Advanced Classification and Explanation of mandibular kinematics“) unter der Leitung von Benedikt Sagl, Leiter des Competence Centers Artificial Intelligence in Dentistry an der Universitätszahnklinik Wien und Forscher am Comprehensive Center AI in Medicine (CAIM) der Medizinischen Universität Wien.

Kraniomandibuläre Dysfunktionen (Temporomandibular Disorders, TMD) stellen ein komplexes Beschwerdebild dar, das oft zu Schmerzen des Kiefergelenks und/oder der Kaumuskulatur führt und sich durch Funktionseinschränkungen des Unterkiefers äußert. Bislang beruhen Diagnostik und Therapieentscheidungen häufig auf klinischer Erfahrung und subjektiven Kriterien, was zu heterogenen Behandlungsergebnissen führen kann. Eine quantitative Methode ist die Kondylografie, ein etabliertes, jedoch anspruchsvolles Verfahren zur dreidimensionalen Aufzeichnung von Unterkieferbewegungen. Klinisch wertvolle Informationen, etwa zur Kondylenbahn oder zur Koordination beider Kiefergelenke, werden bislang manuell bewertet und erfordern hohe Expertise.

Im Rahmen des TMD-TRACE-Projekts wird eine innovative, AI-basierte Softwarelösung entwickelt, die erstmals objektive und automatisierte Analysen von Unterkieferbewegungsdaten ermöglicht. Ziel ist es, Unterkieferbewegungsmuster nicht nur präzise auszuwerten, sondern mithilfe der entwickelten AI-Methoden Diagnosen und individuelle Therapieentscheidungen zu optimieren. Dadurch sollen betroffene Patient:innen frühzeitig und zielgerichtet behandelt und deren Lebensqualität nachhaltig verbessert werden.

Bild: Universitätszahnklinik Wien/Mariano Ngyuen
v.l.n.r.: Benedikt Sagl, Thomas Haberl - Projektleiter Gamma Dental - und Cinzia Fornai - Projektleiterin Vienna School of Interdisciplinary Dentistry

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Industriepartner Gamma Medizinisch-wissenschaftliche Fortbildungs-GmbH („Gamma Dental“) aus Klosterneuburg durchgeführt, welcher seine Expertise im Bereich der digitalen Unterkieferbewegungsanalyse in das Projekt einbringt. Zusätzlich beteiligt ist die Vienna School of Interdisciplinary Dentistry (VieSID), die ihre umfassende Erfahrung in der klinischen Diagnostik und Fortbildung im Bereich der Kondylografie sowie der funktionellen Zahnmedizin in das Projekt einfließen lässt. Die Gesamtfördersumme für das Projekt beträgt 355.712,00 Euro.

Das interdisziplinäre Konsortium unterstreicht die Stärke der Universitätszahnklinik Wien im Bereich der translationalen Forschung und der Entwicklung digitaler Technologien in der Zahnmedizin.