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Früherkennung von Lungenkomplikationen bei Myositis: Neue Bildgebungsmethode zeigt vielversprechende Ergebnisse

Fortschreiten der Erkrankung kann früher erkannt werden
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(Wien, 12-09-2025) Ein Forschungsteam von der Medizinischen Universität Wien und dem Universitätsklinikum AKH Wien hat in einer multidisziplinären Zusammenarbeit ein neuartiges bildgebendes Verfahren identifiziert, das das Fortschreiten schwerer Lungenkomplikationen bei Patient:innen mit seltenen autoimmunen Muskelerkrankungen frühzeitig vorhersagen könnte. Die Studie, die kürzlich im Journal of Autoimmunity veröffentlicht wurde, zeigt, dass FAPI-PET/CT – eine Methode zur Darstellung von Narbenbildung und Entzündung im Lungengewebe – sensitiver ist als herkömmliche Verfahren. Dies könnte einen wichtigen Schritt hin zur präziseren Risikobewertung und individuelleren Behandlung der interstitiellen Lungenerkrankung (ILD) bei Myositis darstellen.

Die interstitielle Lungenerkrankung (ILD) ist eine der gefährlichsten Komplikationen der Myositis (einer autoimmunen Entzündung der Skelettmuskulatur) und führt häufig zu Atemnot, häufigen Krankenhausaufenthalten und vorzeitiger Sterblichkeit. Es ist schwierig herauszufinden, bei welchen Patient:innen sich der Zustand verschlechtert, da die derzeit verfügbaren Tests oft erst dann Veränderungen anzeigen, wenn bereits Lungenschäden aufgetreten sind.

Die gemeinsame Studie von Forscher:innen der Klinischen Abteilung für Rheumatologie in Zusammenarbeit mit der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin und der Klinischen Abteilung für Allgemeine und Pädiatrische Radiologie von MedUni Wien und AKH Wien zeigt, dass FAPI-PET/CT, ein bildgebendes Verfahren, das die Narbenbildung und Entzündung in der Lunge sichtbar macht, den Krankheitsverlauf vorhersagen kann. In einer zweijährigen Studie mit 14 an der Studie teilnehmenden Patient:innen war bei denjenigen mit einer höheren Aufnahme des FAPI-Tracers zu Beginn der Studie die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich die ILD verschlimmerte, eine stärkere Behandlung erforderlich war oder ein Krankenhausaufenthalt notwendig wurde.

„Mit dieser Bildgebungstechnik können wir Lungenvernarbungen sichtbar machen, bevor umfangreiche und irreversible Schäden auftreten“, sagt Peter Mandl, leitender Autor der Studie von der Klinischen Abteilung für Rheumatologie (Universitätsklinik für Innere Medizin III) von MedUni Wien und AKH Wien. „Als unterstützendes Instrument zur Risikobewertung – zusätzlich zu den etablierten Standarduntersuchungen – kann FAPI-PET/CT dazu beitragen, Hochrisikopatient:innen früher zu identifizieren und gegebenenfalls Therapien individueller anzupassen.“

Die Autor:innen weisen darauf hin, dass die Ergebnisse in größeren Studien bestätigt werden müssen, sehen FAPI-PET/CT jedoch als einen möglichen Schritt in Richtung Präzisionsmedizin bei ILD.

Publikation: Journal of Autoimmunity
FAPI PET/CT for tracking disease trajectory in myositis-related interstitial lung disease
Kastriot Kastrati*, Svitlana Pochepnia*, Oana C. Kulterer, Thomas S. Nakuz, Daniel Mrak, Irina Gessl, Elisabeth Simader, Florian Prayer, Helmut Prosch, Lukas Nics, Stefan Schmitl, Daniel Aletaha, Helga Lechner-Radner, Marcus Hacker*, Peter Mandl*;
Journal of Autoimmunity, August 2025. DOI: 10.1016/j.jaut.2025.103471