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Johannes A. Schmid übernimmt Professur im Fachbereich Kardiovaskuläre Medizin

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(Wien, 07-02-2024) Johannes A. Schmid, Leiter des Instituts für Gefäßbiologe und Thrombose-Forschung der MedUni Wien, hat mit 1. Februar 2024 eine Professur (§99/4) im Fachbereich Kardiovaskuläre Medizin übernommen.

Johannes Schmid hat sich auf die Erforschung von Entzündungsprozessen spezialisiert und untersucht mit seinem Team, wie sich akute und chronische Inflammation auf die Entstehung und den Verlauf verschiedener Erkrankungen auswirken. Entzündungsprozesse spielen bei vielen Krebserkrankungen eine Rolle, sind aber auch bei thrombotischen und kardiovaskulären Krankheitsformen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, ursächlich beteiligt. Diese Prozesse studiert er mit seinem Team auf molekularer und zellulärer Ebene unter Verwendung moderner präklinischer Modelle und durch Untersuchungen gesunder und erkrankter Personen. Dabei interessiert ihn vor allem eine systematische, integrative Analyse des Übergangs vom gesunden Zustand, über verschiedene Vorerkrankungen zu einer klinisch-manifesten Erkrankung. Sein Ziel ist, molekulare und klinische Datensätze inklusive genetischer und epigenetischer Faktoren zu analysieren, um biologische Alterungsprozesse zu verstehen, die durch chronische Entzündungen beschleunigt werden.

Im Humanmedizin-Studium unterrichtet er Aspekte der Zellphysiologie sowie biologische Funktionssysteme und deren Regulation und vermittelt Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens, wo er auch Diplomarbeiten betreut, die sich mit den Zusammenhängen zwischen Lebensstil-Faktoren und klinischen Laborwerten befassen. Im internationalen Doktoratsstudium der MedUni Wien hält er Seminare über Methoden der biomedizinischen Forschung sowie den Einsatz von wissenschaftlicher Software und Datenbanken und beteiligt sich an den Basisseminaren zweier thematischer Bereiche (Vascular Biology und Molecular Signal Transduction). Hier möchte er vor allem auch die Ausbildung im Bereich der biomedizinischen Daten-Wissenschaften und der Systems Medicine voranbringen.  

Johannes Schmid studierte Lebensmittel- und Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur in Wien, wo er bereits während seiner Diplomarbeit Zellen von Patient:innen mit einer seltenen Erbkrankheit untersuchte. Seine Doktorarbeit absolvierte er an der medizinischen Fakultät der Universität Wien am jetzigen Institut für Pathophysiologie, wo er Transportvorgänge in Leberzellen erforschte. Nach einer zweijährigen Postdoktoranden-Zeit am Novartis Forschungsinstitut, Wien, im Bereich der Hautforschung, kehrte er an die medizinische Fakultät (heute Medizinische Universität Wien) zurück und begann am Institut für Gefäßbiologie und Thromboseforschung Entzündungsprozesse zu untersuchen. Nach seiner Habilitation ging er für etwa ein Jahr im Rahmen eines Sabbaticals an die Yale University Medical School. Wieder zurück in Wien, gründete er gemeinsam mit vier anderen Wissenschafter:innen das Ludwig Boltzmann Institut für Krebsforschung, dessen stellvertretender Direktor er für drei Jahre war. Nach einer zweiten Habilitation für Biochemie kehrte er an das Gefäßbiologie-Institut zurück, wo er einen Spezial-Forschungsbereich als Zusammenschluss von 8 bis 10 Arbeitsgruppen der klinischen und der Grundlagenforschung begründete und als Sprecher koordinierte.