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MedUni Wien trauert um Wolfgang Seitz

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(c) privat

(Wien, 11-09-2024) Wolfgang Seitz, ehemaliger Leiter der Abteilung für Brachytherapie und stellvertretender Leiter der Universitätsklinik für Radioonkologie, ist am 30. August 2024 im Alter von 80 Jahren verstorben.

 

Wolfgang Seitz stammt aus Wien, wo er das Medizinstudium absolviert hat. Nach Eintritt in die neue Universitätsklinik für Strahlentherapie und Strahlenbiologie 1971 hat er seine radiologisch-radioonkologische Ausbildung erhalten und seine akademische Laufbahn begonnen. Er war maßgeblich am Aufbau der Strahlentherapie in Wien und darüber hinaus in verschiedenen Regionen in Österreich beteiligt. Strahlentherapie wurde in den 70er Jahren noch als Additivfach zur Radiologie definiert.

Er leistete Pionierarbeit für die Brachytherapie in Österreich. Nach einem Studienaufenthalt in Paris 1979 etablierte er vor allem die interstitielle Brachytherapie des Mammakarzinoms in Wien sowohl in der klinischen Praxis wie auch durch systematische klinisch-radioonkologische Forschung (Habilitation 1984). Wolfgang Seitz war weiterhin maßgeblich für die Planung und Implementierung der umfassenden Brachytherapie im neuen AKH, die das gesamte Spektrum der möglichen Anwendungen einschließlich der gynäkologischen Brachytherapie umfasste. Die Brachytherapie in Wien entwickelte sich in der Folge zu einer der führenden internationalen Zentren. Seit 1993 war Wolfgang Seitz Leiter dieser erfolgreichen Abteilung für Brachytherapie im AKH Wien; 1991 hatte er die Professur für Strahlentherapie mit besonderer Berücksichtigung der Brachytherapie erhalten.

Von 1984 bis zu seiner Pensionierung 2009 war Wolfgang Seitz stellvertretender Klinikvorstand, von 1991-93 supplierender Vorstand.

Das Wirken von Wolfgang Seitz war geprägt durch umfassende klinische Kompetenz und außerordentliche klinisch-praktische Expertise. Vor allem bei minimal invasiven radioonkologischen Interventionen in der Brachytherapie vereinte er klinische Fertigkeiten mit der Anwendung neuer Technologien. All dies war verbunden mit einer kritischen Infragestellung neuer und alter Paradigmen, immer in einem intellektuellen Diskurs, der geprägt war von Witz und „Wiener Schmäh“.  

Wir verlieren mit Wolfgang Seitz eine Persönlichkeit, die wesentlich dazu beigetragen hat, daß die neue Universitätsklinik für Strahlentherapie im AKH Wien in ihrer inneren Struktur integrativ agieren und sich so zu einer führenden Universitätsklinik für Radioonkologie im deutschsprachigen und internationalen Raum entwickeln konnte.

Wolfgang Seitz verstarb nach schwerer Krankheit am 30. August in Wien und hinterlässt seine Frau Eva Seitz sowie Stefan mit Christine und Bernhard und ein Enkelkind. 

Richard Pötter   
Univ. Prof (em.), ehemaliger Vorstand der Universitätsklinik für Radioonkologie    

Eintrag ins Kondolenzbuch und anstelle von Kranzspenden wird auf Spende im St. Anna Kinderspital verwiesen (siehe Nachruf).