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Maxim Zaitsev übernimmt Professur für Magnetresonanzphysik an der MedUni Wien

MR-Physiker kommt vom Universitätsklinikum Freiburg nach Wien
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(04-11-2019) Maxim Zaitsev hat mit Anfang November 2019 die Professur für Magnetresonanzphysik an der MedUni Wien übernommen. Der MR-Physiker kommt vom Universitätsklinikum Freiburg an das Exzellenzzentrum für Hochfeld MR nach Wien.





Der gebürtige Weißrusse Maxim Zaitsev studierte Physik in Minsk und machte seinen PhD an der Universität Köln. Danach arbeitete er an der Abteilung für Radiologie des Universitätsklinikums in Freiburg, wo er sich an der Albert-Ludwigs-Universität habilitierte. Zuletzt leitete er eine Arbeitsgruppe für Technologie und Methodik der Magnetrsonanztomographie (MRT) an der Klinik für Radiologie – Medizin-Physik des Universitätsklinikums Freiburg.

„Was mich antreibt, ist die Suche nach radikal neuen MRT-Anwendungen, beispielweise in der Zahn-und Kiefermedizin, in der HNO und Phoniatrie, oder in der Augenheilkunde und anderen Bereichen sowie in grundlegenden Fragestellungen der Lebenswissenschaften“, erklärt Maxim Zaitsev.

Forschung
Dabei will Zaitsev den Standort Wien als eines der weltweit-führenden Kompetenzzentren für die Entwicklung und die klinische Translation der medizinischen Bildgebung deutlich positionieren und diese Position nachhaltig beibehalten. Dazu braucht es eine kritische Masse an technologischem Know-how vor Ort, da reine klinische Translation der fremden Technologie (z.B. aus Industrie) meist nur kurzfristig funktioniert.  

„Ich wünsche mir in meinem Bereich eine Kombination aus Weite und Breite“, sagt Zaitsev, „eine gesunde Balance zwischen anwendungsorientierter und Grundlagen-Forschung. Dazu möchte ich ausgewogene bi-direktionale Kooperationen mit der Industrie eingehen, um uns Zugang zur „Cutting-Edge“-Technologie zu gewähren, ohne dass wir uns von Dritten komplett abhängig machen.“

Um die gewonnenen Erkenntnisse auch PatientInnen zugute kommen zu lassen, will Zaitsev die möglichst rasche Translation der entwickelten Technologie in die klinische Routine bzw. anwendungsorientierte Forschung schaffen. Davon sollen alle Bereiche an der MedUni Wien profitieren, weshalb auch das klinische Kooperationsnetzwerk innerhalb und außerhalb des AKH Wien gestärkt und erweitert werden soll: „Ich wünsche mir eine komplementäre und synergetische Positionierung zu den etablierten Arbeitsgruppen und eine Stärkung der Zusammenarbeit am AKH und in der MedUni Wien“.

Ausbildung der Talente
Um den Nachwuchs zu fördern, will Zaitsev hervorragende, international-sichtbare technologisch-orientierte (Diplom-/Doktor-) Projekte etablieren, um eigene Talente zu entwickeln und dadurch den Ideenstrom langfristig zu sichern. „Wir brauchen eine internationale sowie lokale Sichtbarkeit als Ausbildungsstelle für Bildgebende Technologie und Methodik, wir wollen die wissenschaftliche Gemeinde aktiv mitgestalten.“ Dazu will Zaitsev Internationale Schulungen im Bereich der bildgebenden Technologien in Kooperation mit z.B. der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB), International Society for Magnetic Resonance in Medicine (ISMRM), European Society of Radiology  (ESR), etc. forcieren.

Doch auch national erhofft sich Maxim Zaitsev enge Kooperationen auf dem Gebiet der Ausbildung, allen voran mit der TU Wien, mit der es bereits laufende Programme wie z.B. „Biomedical Engineering“ und „Medical Informatics“ gibt, neue gemeinsame Studiengänge könnten dazukommen. „Wir sollten auch die Attraktivität des MR-Zentrums für Master- sowie Bachelorarbeiten stärken. Durch den Zugang für Studierende aus technischen und naturwissenschaftlichen Fächern können junge Talente für eventuelle Doktor-Projekte gewonnen werden.“

Mittelfristige und unmittelbare Ziele
In seinen wissenschaftlichen Aktivitäten möchte Zaitsev ein Gleichgewicht zwischen der Erforschung und technischen Entwicklung der MR-Tomographie und der zeitnahen Translation in die klinische Routine bzw. anwendungsorientierte Forschung finden. Dazu will er eng mit Siegfried Trattnig zusammenarbeiten, um das MR-Exzellenzzentrum voranzubringen. „Wir wollen unser Kompetenzspektrum erweitern und die vorhandenen Stärken weiterentwickeln, damit wir weltweite Sichtbarkeit und Renommee erreichen bzw. stärken.“

Dazu braucht es laut Zaitsev klare Alleinstellungsmerkmale durch z.B. die Erweiterung der bestehenden Aktivitäten bei der MR-Hardwareentwicklung und eine Translation der Ortsnavigationstechnologie (Bewegungstracking und -Korrektur in der MR) in die klinischen und wissenschaftlichen Anwendungen.