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Medizinstudium: Exzellenzprogramm Allgemeinmedizin als Erfolgsgeschichte

Hausarztordinationen mit großem Zulauf von Studierenden im Klinisch-Praktischen Jahr
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(Wien, 03-11-2021) Um angehenden ArztInnen Einblicke in die Arbeit des Hausarztes/der Hausärztin zu geben und die Attraktivität dieses Berufes zu zeigen, hat die MedUni Wien im Jahr 2018 für Studierende im Rahmen des Klinisch-praktischen Jahres das Exzellenzprogramm Allgemeinmedizin ins Leben gerufen. Dieses hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Immer mehr Studierende sammeln bereits während ihres Studiums erste Erfahrungen in Hausarztordinationen. Erstmals sind sämtliche verfügbaren Ausbildungsplätze belegt.

Medizin-Studierende der MedUni Wien im sechsten und abschließenden Studienjahr verbringen dieses als lernende Teammitglieder im Rahmen eines Klinisch-Praktischen Jahres (KPJ) an den Abteilungen der Universitätskliniken der Medizinischen Universität Wien und der akkreditierten Lehrkrankenhäuser. Sie werden dabei von MentorInnen bei Ihrer intensiven, klinisch-praktischen Ausbildung begleitet. In Wien gibt es auch die Möglichkeit, das KPJ in Hausarztordinationen und Primärversorgungszentren in besonderer Form abzuleisten.

Seit der Gesundheitsreform 2013 steht die Stärkung der Primärversorgung im Fokus der gesundheitspolitischen Agenda. Um der Bevölkerung am „Best Point of Service“ gerecht zu werden und die fachärztliche Versorgung zu entlasten. „Die Bedeutung der Allgemeinmedizin für Patienten, Familie und Gesellschaft ist allgemein bekannt“, erklärt Anita Rieder, die für Lehre zuständige Vizerektorin der MedUni Wien, „damit mehr angehende ÄrztInnen Einblicke in den abwechslungsreichen und interessanten Beruf der Hausärztin oder des Hausarztes erhalten, bieten wir im Rahmen des Klinisch-praktischen Jahres im Medizinstudium das KPJ-Exzellenzprogramm Allgemeinmedizin an – mit steigendem Interesse unserer Studierenden.“

„Eine starke Allgemeinmedizin nützt den Wienerinnen und Wienern und entlastet Ambulanzen und Spitäler. Deshalb wollen wir die Medizinstudentinnen und –studenten für dieses zentrale Fach begeistern, und das geht nur durch Praxis. Durch dieses Projekt wird die finanzielle Abgeltung in der niedergelassenen Ordination mit den Krankenhauspraktika gleichgestellt, und die Studierenden können auch dort Erfahrungen sammeln. Die Nachfrage zeigt, dass wir mit unserem Angebot den richtigen Anreiz gesetzt haben“, betont der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

„Die praktischen Erfahrungen in einer allgemeinmedizinischen Vertragsordination sind wesentlich für den Berufsweg der Allgemeinmedizin – Es ist sehr schön zu sehen, dass sich so viele Studierende für die Allgemeinmedizin interessieren - Wir hoffen, sie auf diesem Weg auch nach diesem Programm unterstützen und begleiten zu können“, erklärt Bernhard Wurzer, Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

Flexible Einstiegstermine, gleiche Bezahlung wie an den Kliniken
Das Exzellenzprogramm Allgemeinmedizin wurde erstmals 2018 als Projekt der Wiener Landeszielsteuerung in Zusammenarbeit mit der der MedUni Wien ins Leben gerufen und wird als Erfolgsmodell fortgesetzt. Mit dazu beigetragen haben Erleichterungen für die Studierenden, die jetzt zu jedem KPJ-Einstiegstermin mitmachen können und die gleiche Aufwandsentschädigung erhalten wie im Krankenhaus-KPJ. Außerdem erhalten sie einen einmaligen Einblick in die Wiener Versorgungslandschaft. Die Fahrt mit dem Ärztefunkdienst (ÄFD) oder mit der Wiener Berufsrettung ist für alle TeilnehmerInnen verpflichtend. Mit den Psychosozialen Diensten (PSD), dem Fonds Soziales Wien (FSW), dem ÖKG-Gesundheitszentrum Mariahilf, der Sucht- und Drogenkoordination, der Mobilen Hauskrankenpflege und dem Gerontopsychiatrischen Zentrum stehen weitere Hospitationseinrichtungen zur Verfügung.

Die TeilnehmerInnen-Anzahl ist in Wien seither von durchschnittlich 15 auf die Maximalauslastung von knapp über 40 TeilnehmerInnen gestiegen.

Das Wiener Erfolgsmodell soll auch auf andere Bundesländer ausgeweitet und somit weitere Plätze geschaffen werden. Gespräche werden bereits geführt.