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MedUni Wien trauert um Martin Langer

Ehemaliger Mitarbeiter der Universitätsklinik für Frauenheilkunde verstorben
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Martin Langer ist am 19. Oktober 2022 völlig unerwartet in Folge eines schweren Unfalls verstorben. Tief erschüttert wurde in Gedanken an unseren sehr geschätzten Kollegen dieser Nachruf verfasst:

Geboren 1954 in Mistelbach als Sohn eines HNO-Arztes, maturierte er 1972 mit Auszeichnung am Gymnasium Laa an der Thaya und studierte Medizin in Wien und Montpellier. Er absolvierte den Turnus im ehemaligen Krankenhaus Lainz (heute Klinik Hietzing), trat 1981 in der ehemaligen I. Univ.-Frauenklinik seine Facharztausbildung an und erlangte die Facharztanerkennung 1986. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen hauptsächlich über geburtshilfliche Thematiken galt sein Hauptinteresse der Psychosomatik. Er unterzog sich selbst einer Ausbildung in systemischer Familientherapie und arbeitete eng mit der Psychoanalytikerin Marianne Ringler zusammen. 1990 erschien seine Habilitationsschrift „Somatopsychische Gynäkologie“.

Nach der Übersiedlung der Klinik in das neue AKH und Implementierung der Abteilung Geburtshilfe und feto-maternale Medizin leitete Prof. Langer die präpartale Station und war für den klinischen Bereich an der Geburtshilfe letztverantwortlich. In seinen letzten Berufsjahren widmete er seine berufliche Energie besonders der nachfolgenden Ärzt:innen-Generation und war ein stets wohlwollender, hilfreicher und kollegialer Ratgeber, Mentor und Lehrer. 2019 trat er in den wohlverdienten Ruhestand, den er viel zu kurz nur genießen konnte.

Was haben wir so geschätzt an Martin Langer, der bis vor kurzem noch täglich mit uns gearbeitet hat? Seine ruhige, besonnene, umsichtige Art der Diskussion, an der er sich stets interessiert, offen und häufig mit einem wichtigen, „anderen“ Blickwinkel beteiligte. Sein umfassendes klinisches Wissen, Gespür und Können, welches er zum Wohl der Patientinnen und zur Unterstützung und Ausbildung der jüngeren Kolleg:innen einsetzte. Darüber hinaus war Martin Langer einer der wertvollen Kollegen, die durch eine breite allgemeine Bildung, profundes Interesse an Kunst und Kultur, Neigung zur Musik auf hohem Niveau (er spielte selbst Violine in einem Orchester), seiner Liebe zum Segeln und nicht zuletzt durch die Herausforderungen seines privaten Lebens über eine so große Vielseitigkeit verfügte, dass ihm sozusagen nichts Menschliches fremd blieb.

Danke, Martin, für Alles, was wir von Dir lernen konnten!

Maria Stammler-Safar
Wien, Oktober 2022