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Eigene Studienplätze und mehr Ärzt:innen für das Bundesheer

Qualifizierte Soldat:innen können während der Dienstzeit an der Medizinischen Universität Wien studieren
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Bild: Carina Karlovits
v.l.n.r.: Sylvia Sperandio (Leiterin des militärischen Gesundheitswesens), BM Johannes Rauch, einer der angehenden Medizinstudenten, BM Klaudia Tanner und Rektor Markus Müller

(Wien, 04-10-2022) Seit dem Wintersemester 2022/23 können jedes Jahr bis zu zehn Personen mittels Sondervertrag für 20 Jahre beim Österreichischen Bundesheer als Militärärzt:innen neu aufgenommen werden. Zusätzlich bekommen Studierende des Bundesheeres alle anfallenden Kosten wie die laufenden Studiengebühren erstattet oder auch notwendige Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Anlässlich ihres Studienbeginns an der Medizinischen Universität wurden heute unter Beisein von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Gesundheitsminister Johannes Rauch und dem Rektor der Medizinischen Universität Wien, Markus Müller, im Rahmen einer Pressekonferenz sechs Soldaten zu Offiziersanwärtern – zum Fähnrich – befördert. Sie haben die geforderten Leistungen erbracht und wurden als erste Militär-Medizinstudenten aufgenommen.

„Die medizinische Versorgung unserer Soldaten im In- und Ausland ist von höchster Priorität. Vor allem während der Corona-Pandemie haben wir gesehen, wie wichtig eine rasche und funktionierende Sanitätsversorgung ist. Mit dem neuen Modell können wir die wichtigen Ärzte-Arbeitsplätze im Österreichischen Bundesheer in den kommenden Jahren sicherstellen. Ich wünsche unseren Soldaten des ersten Jahrganges alles Gute und viel Erfolg für ihre Studienzeit“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei der Pressekonferenz.

Alle Bewerber müssen über eine militärische Eignung verfügen, am regulären medizinischen Aufnahmetest teilnehmen und dabei unter den besten 25 Prozent der im jeweiligen Jahr angetretenen Bewerber:innen liegen. Heuer gab es 135 Interessierte, von denen 21 zum medizinischen Aufnahmetest angetreten sind. Im Vorfeld des medizinischen Aufnahmetests wurden bis zu 40 Interessenten speziell auf die Aufnahme vorbereitet.

„Gerade die Pandemie hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig das Bundesheer bei der Bewältigung von Krisen ist. Dank des gut ausgebildeten medizinischen Fachpersonals konnte das Heer innerhalb kürzester Zeit Test- und Impfstraßen einrichten und dringend die notwendige medizinische Infrastruktur im gesamten Land aufbauen und verteilen. Darauf gilt es auch weiterhin zu setzen. Ich bin daher besonders froh, dass die Ausbildung zusätzlicher Ärztinnen und Ärzte aktiv gefördert wird. Ich wünsche den ersten Studierenden als Gesundheitsminister alles Gute und viel Erfolg für ihr Studium“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch.

In den lehrveranstaltungsfreien Zeiten absolvieren die Studenten zum einen die im Studienplan geforderten medizinischen Praktika und zum anderen wertvolle Zusatzausbildungen für den militärischen Alltag. In der verbleibenden Zeit erfolgt eine ausbildungsadäquate Verwendung im Sanitätszentrum Ost sowie eine Job-Rotation innerhalb Österreichs. Nach Abschluss der Ausbildung versehen die Ärzte ihren Dienst in einer der Krankenanstalten des Bundesheeres oder als Truppenarzt in der Sanitätseinrichtung einer Kaserne.

„Die Medizinische Universität Wien ist derzeit die mit Abstand größte medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum und nimmt mit 760 Studienplätzen pro Jahr mehr Studierende als etwa die Berliner Charité auf. Analog zur Situation in Deutschland wurde nun auch in Österreich ein rechtlicher Rahmen geschaffen, um die Zukunft der Heeressanitätsversorgung im Rahmen der Studienplatzvergabe sicherzustellen. Die MedUni Wien freut sich, neben ihren vielfältigen gesellschaftlichen Aufgaben nun auch als Partner des Österreichischen Bundesheeres eine weitere Aufgabe im öffentlichen Interesse zu übernehmen“, so der Rektor der Medizinischen Universität Wien, Markus Müller.

Der Leistungsbereich umfasst neben der Allgemeinmedizin die Fachbereiche Anästhesie, Augenheilkunde, Chirurgie, Dermatologie, HNO, Interne, Neurologie, Orthopädie, Psychiatrie, Radiologie und Unfallchirurgie. Neben der normalen Versorgung der Heeresangehörigen sind die Ambulanzen auch für Untersuchungen vor Antritt von Auslandseinsätzen sowie für die fliegermedizinischen und sportmedizinischen Untersuchungen notwendig.