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MedUni Wien trauert um Heinz Huber

Ehemaliger Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin I im 90. Lebensjahr verstorben
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Wir trauern um Univ. Prof. Dr. Heinz Huber, der am 4. Mai 2023 kurz vor seinem 90. Geburtstag verstorben ist. Heinz Huber wurde am 19. Mai 1933 in Wien geboren, absolvierte sein Medizinstudium in Wien und promovierte 1957 in Wien. Seine Ausbildung in Innerer Medizin absolvierte er in Innsbruck und Wien. Von 1962 bis 1963 war er Fellow an der Royal Postgraduate Medical School London, Department of Haematology. Seine Forschungsschwerpunkte dort waren Hypersplenismus, Polycythemia vera und maligne Lymphome.

1964 erhielt er seinen Facharzttitel für Innere Medizin. Von 1967-1968 bekleidete Heinz Huber die Funktion eines Fellow of the Department of Hematology und Immunology an der University of California in San Francisco und an der Scripps Clinic La Jolla. Forschungsschwerpunkte während dieses Aufenthaltes waren Fc-Rezeptoren und Komplementrezeptoren an Monozyten/Makrophagen und lymphatischen Zellen. Es gelang die Erstbeschreibung des Fc-gamma Rezeptors an Monozyten/Makrophagen. 1969 habilitierte er bei Herbert Braunsteiner an der Medizinischen Klinik Innsbruck. Von 1968-1976 war Heinz Huber Leiter der Arbeitsgruppe für Hämatologie und Onkologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Innsbruck. In dieser Zeit publizierte er ein Citation Classical über Interaktion des Fc-gamma- mit den Komplement- (C3) -Rezeptoren an Monozyten (Heinz Huber et al; Science 1968). 1972 wurde er zum außerordentlichen Professor mit dem Schwerpunkt Immunologie/Immunhämatologie ernannt.

Von 1976 -1979 war er als Primarius am KH der Barmherzigen Schwestern in Linz an der Medizinischen Abteilung mit dem Schwerpunkt internistische Onkologie und Hämatologie tätig. In dieser Zeit entwickelte sich die Abteilung zu einem Referenzzentrum in der internistischen Behandlung von soliden Tumoren und hämatologischen Neoplasien in Oberösterreich. 1979 kehrte er wieder an die Medizinische Universitätsklinik in Innsbruck zurück und übernahm die Leitung der Ambulanz für Hämatologie und Onkologie. 1986-1991 war Heinz Huber maßgeblich an der Entwicklung eines Strukturkonzeptes der Abteilung für Onkologie und Hämatologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Innsbruck beteiligt.

Prof. Huber war in Folge maßgeblich an der Erforschung unter anderem der Expression von Adhäsionsmolekülen an lymphatischen Zellen, Zytokintherapien hämatologischer Erkrankungen und an der Etablierung molekularzytologischer Methoden von Onkogenexpression beteiligt. Sein wissenschaftliches Leben prägte die Etablierung der translationalen Forschung – Heinz Huber war es immer wichtig das wissenschaftliche Labor möglichst nahe an Patien:innen zu bringen. 1993 wurde Heinz Huber zum ordentlichen Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Onkologie an der Universität Wien berufen wurde und übernahm die Leitung der Klinischen Abteilung für Onkologie.

Von 1993 – 1999 bekleidete er die Funktion des Klinikleiters der Universitätsklinik für Innere Medizin I, 2001 erfolgte die Emeritierung. Von 1986-1991 war Heinz Huber Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie wobei ihm die Nachwuchsförderung immer ein wichtiges Anliegen war. Heinz Huber engagierte sich auch sehr in der Beantragung und Entwicklung des Additivfacharztes für Hämatologie und Onkologie in der Inneren Medizin.

Weiters war er Vorsitzender der Tiroler Krebsgesellschaft/Krebshilfe. In dieser Funktion war er federführend an der Etablierung eines patientennahen Tumorregisters beteiligt.1998 war Prof. Huber Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin. Auch nach seiner Emeritierung war Heinz Huber sehr aktiv und studierte Geschichtswissenschaften an der Universität Innsbruck. 2010 schloss er das Studium mit einem Master (phil) ab. Er veröffentlichte ein Buch mit dem Titel: Geschichte der Medizinischen Fakultät Innsbruck und der medizinisch-chirurgischen Studienanstalt (1673-1938).

Univ.-Prof. Dr. Heinz Burgmann
Interim. Leiter Universitätsklinik für Innere Medizin I