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Chirurgischer Eingriff ist die effektivste Behandlung von Fettleibigkeit

Infoveranstaltung zum Europäischen Adipositas-Tag am 20. Mai an der MedUni Wien/AKH Wien
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(Wien, 10-05-2017) Bereits über 671 Millionen Menschen weltweit leiden an Fettleibigkeit (Adipositas). Dieses krankhafte Übergewicht führt zu zahlreichen Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes und verkürzt das Leben statistisch gesehen um sieben Jahre. Oft bleibt ein chirurgischer Eingriff (Magenbypass) das letzte Mittel nach einer erfolglosen Odyssee an Diäten und Abmagerungskuren. Studien zeigen, dass ein chirurgischer Eingriff den besten Langzeiteffekt bei der Gewichtsabnahme hat. Ein Informationstag am 20. Mai 2017 an der MedUni Wien/AKH Wien soll Betroffene über die Möglichkeiten der Behandlungen aufklären.

Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 gilt man als fettleibig/adipös. Das beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden, sondern ist auch ein enormes Gesundheitsrisiko. Denn die Betroffenen haben mit Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes zu kämpfen. Vor allem in den Ballungsgebieten nimmt die Zahl der Fettleibigen rasant zu. Bereits 2,1 Milliarden Menschen sind übergewichtig, 671 Millionen davon gelten als adipös.

Chirurgischer Eingriff als letztes und effektivstes Mittel
Oft haben Betroffene bereits ein Leben lang mit Diäten, Magerkuren und Fitnessprogrammen erfolglos gegen das Übergewicht angekämpft. Die Adipositas-Ambulanzen des AKH Wien/MedUni Wien (Universitätskliniken für Innere Medizin III bzw. Chirurgie) sind Anlaufstelle für PatientInnen, die schon „alles“ ausprobiert haben. Ein chirurgischer Eingriff mit einem Magenbypass verringert die aufnehmbare Nahrungsmenge und führt rasch zu Erfolgen bei der Gewichtsabnahme. „Doch diese Methode ist kein Freifahrtschein für das ganze Leben“, warnt der Chirurg Gerhard Prager, Leiter der Adipositas-Ambulanz der Universitätsklinik für Chirurgie, „ zusätzliche Vitaminaufnahme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist unbedingt notwendig. Regelmäßige Bewegung ist obligatorisch, vor allem auch Krafttraining, damit das Fett schmilzt und nicht die Muskeln.“

Für Gerhard Prager ist die Operation das beste Mittel, um Adipositas zu behandeln: „Unsere Studien zeigen, dass die Langzeiteffekte den Magenbypass zur effektivsten Behandlung der höhergradigen Adipositas machen. Auch zehn Jahre nach dem Eingriff sind die meisten Patientinnen und Patienten deutlich leichter als vor dem Eingriff.“

Vor allem Frauen wagen sich unters Messer
Zwar gibt es mehr fettleibige Männer als Frauen, dennoch sind es mit 80 Prozent überwiegend Frauen, die sich einer Operation unterziehen. Das hat vor allem kulturelle Gründe, meint Gerhard Prager: „Bei Frauen ist der Leidensdruck, einen dicken Körper zu haben, viel größer als bei Männern. Sie wollen die Veränderung früher. Dafür sind die Männer, die schließlich doch auf dem Operationstisch landen, bereits besonders krank.“


Termin: Europäischer Adipositas-Tag am 20. Mai 2017

Die ExpertInnen der MedUni Wien und des AKH Wien laden Betroffene und Interessierte am Samstag, 20. Mai 2017 (10 bis 15 Uhr), unter dem Motto „Übergewicht erfolgreich behandeln – Folgeerkrankungen vermeiden“ zum Europäischen Adipositas-Tag in das Hörsaalzentrum im AKH Wien (Ebene 8, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien). Neben Expertenvorträgen gibt es Infostände sowie einen Erfahrungsbericht mit „Science Buster“ Werner Gruber.
Weiters besteht die Möglichkeit einen Operationssaal zu besichtigen, sowie an Simulatoren „selbst zu operieren“. Info: www.meduniwien.ac.at/adipositastag

Service: „Surgery for Obesity and Related Diseases”
Weight Loss, Weight Regain and Conversions to Roux-en-Y Gastric Bypass – 10-Year Results of Laparoscopic Sleeve Gastrectomy.” – Felsenreich DM, Langer FB, Kefurt R, Panhofer P, Schermann M, Beckerhinn P, Sperker Ch, Prager G. Surg Obes Relat Dis. 2016 Feb 26.