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Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen

Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen

Arterielle Hypertension gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf Erkrankungen im Erwachsenenalter. Dieses Krankheitsbild kann aber bereits im Kindesalter beginnen und frühzeitig zu Komplikationen führen. Ein hoher Blutdruck kann über einen langen Zeitraum völlig asymptomatisch verlaufen. Mögliche Frühsymptome sind Kopfschmerzen, Leistungsminderung, Sehstörung oder häufiges Nasenbluten. Die Ursachen für eine arterielle Hypertonie im Kindesalter können primärer Natur sein, dann spricht man von einer essentiellen Hypertonie. Bei dieser Gruppe liegt keine organische Erkrankung dahinter. Bei der sekundären Hypertonie, sind es organische Erkrankungen, die den erhöhten Blutdruck erzeugen. Im Säuglings- und Kleinkindesalter überwiegen anteilsmäßig noch die organisch bedingten, sekundären Hypertonien.

Mit fortschreitendem Alter nimmt jedoch die Häufigkeit der primären, essentiellen Hypertonie zu, die im Jugendlichen Alter bereits über 50% der Hypertonien ausmacht. Zusätzlich gibt es auch Risikofaktoren, die eine essentielle Hypertonie begünstigen: Mangelnde körperliche Bewegung, Übergewicht, falsche Ernährung und eine genetische Disposition. Als wesentlicher therapeutischer Schritt ist ein frühzeitiges Ändern des Lebensstils inklusive einer Ernährungsumstellung. Übermäßige Kochsalzzufuhr durch den regelmäßigen Verzehr stark gesalzener Speisen kann ebenfalls einen Bluthochdruck provozieren.

Die sekundäre Hypertonie wird durch unterschiedliche Grunderkrankungen hervorgerufen. Sie kann im Rahmen einer Nierenerkrankung auftreten, bei Aortenisthmusstenosen und auch im Rahmen von Hormonstörungen.

Therapeutisch bzw vorbeugend sind regelmäßige Blutdruckkontrollen beim Kinderarzt ein wesentlicher Schritt in der Früherkennung. Spezielle Indikationen sollten erhöhte Wachsamkeit erzeugen: Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Krampfanfälle, Herz- und Nierenerkrankungen, Einnahme von Hormonpräparaten, jede Narkose bzw. Operation, Bluthochdruck in der Familie und sportärztliche Untersuchungen.

Um den Blutdruck zu messen, wird eine Manschette am Oberarm angelegt (je nach Alter des Kindes von unterschiedlicher Größe) und dann der Druck des Blutstroms in den Gefäßen gemessen. Dabei heißt der höchste gemessene Wert Systole und der niedrigste Wert Diastole.
Bei der 24 Stunden Blutdruckmessung wird der Blutdruck über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg  30 Minuten gemessen. So kann ein Tagesprofil des Blutdrucks erstellen werden.
Eine Hypertonie im Wachstumsalter wird diagnostiziert, wenn der Blutdruck dauerhaft oberhalb der 95. Perzentile, bezogen auf die Körperlänge, gemessen wird.