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Fetale Herzfehler

Fetale Herzfehler

32 % der Herzfehler werden  im Rahmen der pränatalen Diagnostik diagnostiziert.

Das Spektrum der intrauterin diagnostizierten Herzfehler unterscheidet sich vom Spektrum postpartal diagnostizierter Herzfehler insofern, alsdass in einem höheren Ausmass komplexere Herzfehler diagnostiziert werden, die im Verlauf der Schwangerschaft eine Progression zeigen und mit extrakardialen Fehlbildungen und Chromosomenanomalien assoziiert sein können.

Selbst komplexe Herzfehler stellen jedoch aufgrund der Besonderheit des fetalen Kreislaufs für den Feten intrauterin im allgemeinen kein Problem dar – das Kind ist ausreichend über die Plazenta versorgt – das Ereignis des intrauterinen Fruchttods ist selten.

Ein Herzfehler stellt prinzipiell keine Kontraindikation zu einer normalen Geburt dar.

Bei kritischen Herzfehlern mit ductusabhängiger Perfusion des Lungen- oder Körperkreislaufs ist in den ersten Lebensstunden die Gabe von Prostaglandin erforderlich, um den Ductus arteriosus Botalli offen zu halten.

Es gibt jedoch auch Herzfehler, die postpartal ein sehr zügiges Intensivmanagement bzw. eine Rashkindprozedur benötigen können (z.B. Transposition der großen Arterien).

Nach erfolgter Untersuchung erfolgt ein ausführliches Informationsgespräch mit dem Ziel für die Eltern „die Zukunft überschaubar zu machen“.

Wesentlich für die Prognose sind Art und Schweregrad des Herzfehlers , evtl. auch der Einfluss anderer genetischer Programme (z.B. 22q11).

Neben der möglichen Intervention beim Feten – insbesonders bei Klappenstenosen – werden die operativen Möglichkeiten (biventrikuläre Korrektur bzw. bei singulärem Ventrikel stufenweise Palliation ( z.B. aortopulmonale Shunts, Glenn Operation, Fontan Operation) und Herzkatheterinterventionen ( Klappendilatationen; Ductusstents, etc.) bzw. Hybrideingriffe ( z.B. Hypoplastisches Linksherz) besprochen.

Fragen nach möglichen Auswirkungen des Herzfehlers auf den Alltag (Spitalsaufenthalte, Medikamente, Schule, Sport, Schwangerschaft, Wiederholungsrisiko) werden ebenso beantwortet wie Fragen nach dem zu erwartenden intrauterinen Verlauf, der Art der Entbindung und nach den Auswirkungen einer evtl. Frühgeburt.

In den regelmäßig stattfindenden interdisziplinären Perinatologischen Besprechungen legen wir im Sinne einer Antizipation der postpartalen kardialen Dynamik und Symptomatik den Behandlungsplan inklusive Geburtsmodus für jedes einzelne Kind genau fest und sprechen ihn selbstverständlich mit den Eltern ab.