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Pulmonalstenose

Pulmonalklappenstenose (Ballonvalvuloplastie)

Die Pulmonalklappenstenose tritt sowohl als einzelne Fehlbildung als auch im Rahmen komplexer Herzfehler auf.

Die Therapie der Pulmonalklappenstenose ist im Kindesalter fast durchgängig katheterinterventionell. Nur bei einer insgesamt zu klein angelegten und schwer fehlgebildeten Klappe wird der Chirurg die verengten Klappenanteile (Kommissuren) gezielt einschneiden und den Klappenanulus (Halteapparat) erweitern. Hier ist eine Ballonvalvuloplastie meist nicht erfolgreich.

Indikation

Für die Pulmonalklappenstenose besteht die Indikation zur Behandlung einerseits bei zu hoher Druckbelastung des rechten Ventrikels andererseits aber auch bei einer ausgeprägten Zyanose des Kindes, bei gleichzeitig hypoplastischer rechter Kammer. Die nachfolgenden Grenzwerte und Indikationen entsprechen internationalen Leitlinien:

  • Kritische Pulmonalstenose des Neugeborenen
  • Schwere Pulmonalstenose mit Symptomen
  • Doppler-Gradient im Ultraschall ≥ 50 mmHg (Säugling)
  • Doppler-Gradient im Ultraschall > 40mmHg (Schulkind, Jugendliche)

Gleichzeitig vorliegende Undichtigkeiten die mehr als zweitgradig sind lassen eine Ballonvalvuloplastie nicht mehr zu.

Technik

Die Ballondilatation ist mit der heutigen Technik sicher durchzuführen ist auch bei Neugeborenen mit einer sehr niedrigen Mortalität behaftet (0-0,5%).

Über die Leistenvene (V.femoralis) wird mit dem Blutstrom ein Katheter in den rechten Ventrikel und von dort in die Lungenschlagader manövriert. Über einen Führungsdraht kann nun der eigentliche Ballonkatheter in die Klappe positioniert werden. Das Verfahren beruht darauf durch den Ballon die verklebten Taschenklappen etwas einzureißen. Der Durchmesser des Ballons im Verhältnis zum Durchmesser der Pulmonalklappe wird immer etwa gleich groß oder bis zum 1,5-fachen ausgewählt.

Verlauf

Viele Patienten mit Pulmonalklappenstenose sind durch eine einzige Ballondilatation zu therapieren. Dies gilt jedoch nur für die Klappen, die nicht stark fehlgebildet sind. In diesem Fall hilft die Katheterintervention um die Zeit bis zu einer operativen Versorgung zu verlängern.

Dilatation einer Pulmonalklappenstenose

 

A Darstellung der hochgradigen Enge der Pulmonalklappe (rote Markierung),

B Lage des Ballons in der Klappe,

C Ergebnis der Dilatation mit der nun deutlich aufgeweiteten Klappenregion.