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April 2012 | Petra Georg

Dr.in Petra Georg

Petra Georg

MedUni Wien RESEARCHER OF THE MONTH, April 2012

Die Jury „Researcher of the Month” verleiht die Auszeichnung für diesen Monat Frau Dr.in Petra Georg aus Anlass der 2011 in dem Top-Journal International Journal of Radiation Oncology Biology Physics (IF 4.503) erschienenen Publikation Dose-volume histogram parameters and late side effects in magnetic resonance image-guided adaptive cervical cancer brachytherapy” [1]. Diese Publikation entstand an der Univ. Klinik für Strahlentherapie der MedUni Wien unter der Leitung von o.Univ. Prof. Dr. R. Pötter in intensiver Forschungskooperation mit der Univ.Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität in Dresden (Univ.Prof. Dr. W. Dörr). In der vorliegenden Studie wurden Dosis-Volumen-Histogramm (DVH) Parameter als prädiktive Faktoren für die Entstehung von Nebenwirkungen an Harnblase und Rektum bei Patientinnen mit Zervixkarzinom untersucht, die mit einer Magnetresonanztomographie (MRT)-gestützten adaptiven Radiotherapie behandelt wurden. Auszeichnung der wissenschaftlichen Aktivitäten durch die ÖGRO (Österreichische Gesellschaft für Radioonkologie) 2010 und 2011.

3D-MRT gestützte „High tech“-Brachytherapie beim fortgeschrittenen Zervixkarzinom reduziert die Nebenwirkungen an Rektum und Harnblase
Eine kombinierte Radiochemotherapie ist beim fortgeschrittenen Zervixkarzinom die Therapie der Wahl mit großem kurativem Potential. Die Patientinnen leiden jedoch nicht selten an bestrahlungsbedingten Nebenwirkungen an Harnblase und Rektum, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Die applizierte Radiotherapie besteht aus einer externen Therapie des Tumors und der Beckenlymphabflusswege und MRT-gestützter Brachytherapie. Diese neue individuell optimierte Strahlentherapietechnik ermöglicht eine bessere Strahlendosisanpassung an das Tumorvolumen, verbunden mit einer geringeren Strahlenbelastung der Risikoorgane Rektum und Harnblase. 

Während der Therapieplanungsphase werden DVH-Parameter für das Zielvolumen und für die Risikoorgane berechnet und dadurch der Therapieplan optimiert. Ein positiver Einfluss auf die lokale Kontrolle insbesondere wie ein Zusammenhang zwischen diesen Parametern und verbesserter lokaler Tumorkontrolle konnten bereits nachgewiesen werden [2, 3, 4, 5, 6]. Auch in der aktuellen Arbeit konnte gezeigt werden, dass die 3D-MRT-gestützte „High tech“ Brachytherapie beim Zervixkarzinom zu geringeren Nebenwirkungen an Rektum (Rektum-Morbidität) und Harnblase (Harnblasen-Toxizität) führt. Während für die generelle Rektum-Morbidität (Grad 1-4) ein prädiktiver Wert der DVH-Parameter gezeigt werde konnte, war die Voraussagefähigkeit dieser Parameter nur für eine stark ausgeprägte Harnblasen-Toxizität (Grad 2-4) zu bestätigen. 

Die Ergebnisse der Studien liefern wichtige Erkenntnisse für laufende und zukünfige klinische Studien zur Anwendung von MRT-gestützter Brachytherapie beim Zervixkarzinom wie z. B. die EMBRACE Study (an intErnational Study on MRI-guided BRachytherapy in locally Advanced CErvix cancer), eine internationale multizentrische Studie zur MRT-gestützter Brachytherapie des Zervixkarzinoms (Studienkoordination: Univ.-Klinik für Strahlentherapie der MedUni Wien).

Wissenschaftliches Umfeld
Seit Januar 2004 ist Frau Dr. Georg in der Forschungsgruppe unter Leitung von o.Univ. Prof. Dr. Richard Pötter mit Schwerpunkt der bildgestützten adaptiven Radiotherapie des Zervixkarzinoms tätig. Der Fokus liegt in der Erforschung von Strahlentherapie-assoziierten Nebenwirkungen und deren Dosisabhängigkeit. Es besteht eine enge internationale Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden, vertreten durch Univ.Prof. W. Dörr, im Hinblick auf die Entwicklung von biologisch modulierten Dosis-Wirkungsmodellen.  Weiters bestehen internationale Kooperationen mit der Universitätsklinik für Onkologie der Katholischen Universität in Leuven, Belgien, der Universitätsklinik für Onkologie der Universität in Aarhus, Dänemark, und der Universitätsklinik für Strahlentherapie im Institut Gustave Roussy in Villejuif in Frankreich.

Persönliches
Petra Georg wurde in Nitra, Slowakei, im Jahr 1976 geboren. Matura mit ausgezeichnetem Erfolg, Medizinstudium an der Universität Wien, Promotion im Jahre 2000, 1997-1998 Dissertationsaufenthalt an der Univ.Klinik für Onkologie, Abt. für Strahlentherapie, Katholische Universität Leuven, Belgien. Dissertationsthema: „Cosmetic results of breast conserving treatment for mammary cancer. The impact of different radiotherapy treatment”. 2000-2002 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Univ.Klinik für Innere Medizin III, Klin. Abt. für Endokrinologie und Stoffwechsel. Facharztausbildung an der Univ.Klinik für Strahlentherapie an der MedUni Wien, Facharztprüfung 2012. Frau Dr.in Georg betreut Diplomandinnen und Dissertantinnen. Gutachtertätigkeit für diverse wissenschaftliche Journale. 

Ausgewählte Literatur

  1. Georg P, Lang S, Dimopoulos JC, Dörr W, Sturdza AE, Berger D, Georg D, Kirisits C, Pötter R. Dose-volume histogram parameters and late side effects in magnetic resonance image-guided adaptive cervical cancer brachytherapy. Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2011;79(2):356-62.
  2. Georg P, Pötter R, Georg D, Lang S, Dimopoulos JC, Sturdza AE, Berger D, Kirisits C, Dörr W. Dose effect relationship for late side effects of the rectum and urinary bladder in magnetic resonance image-guided adaptive cervix cancer brachytherapy. Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2012; 82(2).653-7.
  3. Pötter R, Georg P, Dimopoulos JC, Grimm M, Berger D, Nesvacil N, Georg D, Schmid MP, Reinthaller A, Sturdza A, Kirisits C. Clinical outcome of protocol based image (MRI) guided adaptive brachytherapy combined with 3D conformal radiotherapy with or without chemotherapy in patients with locally advanced cervical cancer. Radiother Oncol. 2011; 100(1):116-23.
  4. Georg P, Kirisits C, Goldner G, Dörr W, Hammer J, Pötzi R, Berger D, Dimopoulos J, Georg D, Pötter R. Correlation of dose-volume parameters, endoscopic and clinical rectal side effects in cervix cancer patients treated with definitive radiotherapy including MRI-based brachytherapy. Radiother Oncol. 2009; 91(2):173-80.
  5. Dimopoulos JC, Lang S, Kirisits C, Fidarova EF, Berger D, Georg P, Dörr W, Pötter R. Dose-volume histogram parameters and local tumour control in magnetic resonance image-guided cervical cancer brachytherapy. Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2009; 75(1): 56-63.
  6. Dimopoulos JC, Pötter R, Lang S, Fidarova EF, Georg P, Dörr W, Kirisits C. Dose-effect relationship for local control of cervical cancer by magnetic resonance image-guided brachytherapy. Radiother Oncol. 2009; 93(2): 311-5.

Kontakt
Dr.in Petra Georg
Univ.Klinik für Strahlentherpie
Medizinische Universität Wien
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien